Politisch korrekt: Kein „Schwarzfahren“ mehr bei Wiener Linien

In mehreren Städten wird der Begriff „Schwarzfahren“ nicht mehr verwendet. Auch in den Wiener Öffis spricht man nur noch von „Fahrgästen ohne gültiges Ticket“.
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Politisch korrekt: Kein „Schwarzfahren“ mehr bei Wiener Linien

Symbolbild: User:My Friend, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

In mehreren Städten wird der Begriff „Schwarzfahren“ nicht mehr verwendet. Auch in den Wiener Öffis spricht man nur noch von „Fahrgästen ohne gültiges Ticket“.

Wien. – Wie die Gratiszeitung „Heute“ berichtet, streichen die Wiener Linien die Bezeichnung „Schwarzfahren“ aus ihrem betrieblichen Wortschatz. „Sprache ist etwas Lebendiges und deshalb ändert sich auch der Sprachgebrauch immer wieder einmal. Um etwaige Missverständnisse zu vermeiden, sprechen wir schon seit geraumer Zeit von Fahrgästen ohne gültiges Ticket“, heißt es „Heute“-Bericht. Seit 2020 würden bereits Plakate etc. sukszessive ausgetauscht. Auf der Homepage der Wiener Linien wurde der Begriff „Schwarzfahren“ das letzte Mal Mitte Februar verwendet.

Auch die ÖBB bevorzuge die Formulierung „Reisen ohne gültiges Ticket“ und der OÖ-Verkehrsbund prüfe intern, wie man mit dem Begriff künftig umgehen wolle.

Angst vor Rassismus-Verdacht

In München und Berlin haben die öffentlichen Verkehrsmittel den Begriff „Schwarzfahren“ erst kürzlich gestrichen. Dies sei als „Maßnahme für eine zeitgemäßere Kommunikation“ zu sehen, betonte die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) gegenüber der „Bild“. Bei den Berliner Verkehrsgesellschaft ist man sich zwar sicher, dass der Begriff „nichts mit Rassismus zu tun“ habe, dennoch wolle man sich an das vom rot-grünen Berliner Senat beschlossene „Diversity-Programm“ halten.

Herkunft des Begriffs

Die Herkunft des Begriffs „Schwarzfahren“ ist nicht endgültig geklärt. Der Sprachwissenschaftler Eric Fuß geht davon aus, dass der Ausdruck vom jiddischen Wort „shvarts“ (Armut) komme. Demnach beziehe sich der Begriff auf Menschen, die zu arm waren, um sich ein Ticket zu kaufen. Einer anderen Theorie zufolge könnte Ausdruck eine Ableitung des Begriffs „schwärzen“ sein, womit Schmuggel und andere illegale Aktivitäten bezeichnet wurden.

Über den Autor
Stefan Juritz

Stefan Juritz

Stefan Juritz wurde 1988 in Kärnten geboren und lebt in der Steiermark. In Graz studierte er Germanistik und Philosophie an der Karl-Franzens-Universität. Seit 2022 ist er FREILICH-Chefredakteur.

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