Polizei rekrutiert bei Jobmesse in Aachener Moschee: Auch Salafisten hätten auftreten sollen

In Aachen sorgte eine Jobmesse in der Yunus-Emre-Moschee für heftige Diskussionen, nachdem bekannt wurde, dass Experten mit Verbindungen zur salafistischen Szene als Referenten auftreten sollten.

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Polizei rekrutiert bei Jobmesse in Aachener Moschee: Auch Salafisten hätten auftreten sollen

Die Jobmesse in der Moschee hat in den vergangenen Tagen für viel Wirbel gesorgt.

© IMAGO / Maximilian Koch

Aachen. – In Aachen hat eine für vergangenen Donnerstag geplante Jobmesse für Jugendliche in der Yunus-Emre-Moschee für Aufregung gesorgt. Die Moschee gehört dem Islamverband Ditib, der der türkischen Religionsbehörde Diyanet untersteht. Als Aussteller wurden unter anderem die AOK, das Jobcenter, die Stadt Aachen und die Polizei angekündigt.

Kontroverse um Referenten

Die als „BildungsAixpo“ angekündigte Veranstaltung ließ jedoch Zweifel an ihren Absichten aufkommen. Die für die Veranstaltung engagierten Referenten Talha Taskinsoy und Ali Özgür Özdil waren nicht etwa Karrierecoaches, sondern zwei Experten mit Verbindungen zur salafistischen Szene, wie die Bild-Zeitung berichtete. Die Verbindung zu islamistischen Gruppierungen wurde durch ein inzwischen gelöschtes Foto belegt, das die Referenten zusammen mit dem TikTok-Salafisten Marcel Krass zeigt.

Özdil bezeichnet Krass, der kürzlich bei einer Gaza-Spendengala in Köln auftrat, als „lieben Freund“. Krass, der laut Verfassungsschutzbericht seit zwei Jahrzehnten in der salafistischen Szene aktiv ist, hat enge Verbindungen zu Pierre Vogel, der als „Starpropagandist“ der Salafisten gilt. Krass hat auch Verbindungen zu Ziad Jarrah, einem der Attentäter des 11. September.

Behörden ahnungslos?

Trotz der vorhersehbaren Kontroversen gaben sich die Stadt Aachen, die Polizei und das Jobcenter ahnungslos über den radikalen Hintergrund der Redner. Die Sprecherin der Oberbürgermeisterin, Sibylle Keupen, betonte gegenüber der Bild-Zeitung, dass die Veranstalter ein „Signal für Vielfalt, Integration, Verständigung und Abbau von Vorurteilen“ gesetzt hätten und man über die Hintergründe der Redner nicht informiert gewesen sei.

Auf die Frage, was man über die Redner wisse, äußerte sich ein Polizeisprecher vage: „Zu polizeilichen Erkenntnissen bezüglich einzelner Personen erteilen wir keine Auskünfte.“

Rückzieher der Veranstalter

Auf Nachfrage von Bild bestätigte die Polizei später, dass die Referenten nicht auftreten würden. Auch ein Sprecher des Aachener Jobcenters kündigte an, man überlege, die Jobmesse in der Moschee abzusagen und nehme solche Hinweise „sehr ernst“.

Die Veranstalter selbst reagierten noch am Abend und kündigten an, den Vorgang zu prüfen. Sema Akin, stellvertretende Vorsitzende der Ditib-Gemeinde, erklärte: „Unser Ziel ist es, zu einem friedlichen und respektvollen Miteinander beizutragen und eine Atmosphäre zu schaffen, die frei von extremistischen Einflüssen bleibt.“

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