Rechte Aktivisten blockierten Bücherei wegen LGBTQ-Lesung für Kinder

Die Aktivisten protestierten gegen eine geplante Kinderbuch-Lesung der Dragqueen „Candy Licious“ im Rahmen der „Vienna Pride“.
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Rechte Aktivisten blockierten Bücherei wegen LGBTQ-Lesung für Kinder

(c) privat

Die Aktivisten protestierten gegen eine geplante Kinderbuch-Lesung der Dragqueen „Candy Licious“ im Rahmen der „Vienna Pride“.

Wien. – Am Freitagmorgen haben rechte Aktivisten den Eingang zur städtischen Bücherei Mariahilf mit einer rot-weiß-roten Mauer blockiert und Flugblätter hinterlassen. Hintergrund der Aktion ist die für Freitagnachmittag geplante Veranstaltung, bei der eine Dragqueen kleinen Kindern aus “gendersensiblen” Büchern vorlesen soll. In den Büchern geht es um eine lesbische Hochzeit, homosexuelle Köche und einen Jungen, der lieber eine weibliche Meerjungfrau wäre (TAGESSTIMME berichtete).

„Wir wehren uns gegen die staatsfinanzierte Globohomo-Ideologie und bekämpfen sie überall wo sie sich zeigt. Diese Mauer ist ein Symbol für unseren Widerstand. Sie ist die rote Linie die wir verteidigen: Heimat, Freiheit, Familie und die natürliche sexuelle Identität. Dekadenz hat keine Zukunft. Eure Zeit ist bald vorbei“, heißt es in einem auf der Plattform „Widerstand in Bewegung“ veröffentlichten Aktionsbericht.

FPÖ-Bezirksrat fordert Absage der Veranstaltung

Kritik an der geplanten Lesung von „sexuellen Coming-Out-Geschichten“ einer Draqqueen kam am Freitag auch von FPÖ-Bezirksparteiobmann Leo Kohlbauer. „Diese Form der Sexualisierungspropaganda für kleine Kinder ist klar abzulehnen. Es ist nicht zu akzeptieren, dass Kinder mit öffentlich finanzierter Globohomo-Ideologie indoktriniert werden“, betonte er in einer Aussendung. Kohlbauer betonte weiters, dass die frühzeitige Erziehung von Kindern in bestimmte sexuelle Richtungen genau das Gegenteil von Freiheit darstelle und in einer aufgeklärten Gesellschaft nichts verloren habe. „Niemand soll aufgrund seiner sexuellen Orientierung diskriminiert, gleichzeitig aber auch nicht zu einer sexuellen Orientierung gedrängt und erzogen werden.“ Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) forderte er dazu auf, die geplante Veranstaltung abzusagen. Angesichts der dramatischen Entwicklungen der Teuerung sollte sich die Stadt um die realen Sorgen und Nöte der Bevölkerung kümmern statt derartige Veranstaltungen zu subventionieren“, so Kohlbauer.

Lesung findet statt

In einer gemeinsamen Aussendung von Vizebürgermeister Wiederkehr, der „Vienna Pride“-Organisatorin Katharina Kacerovsky-Strobl und dem Verein HOSI heißt es, dass die aufgestellte Mauer in Zusammenarbeit mit den Behörden und der Bibliothek umgehend entfernt werden konnte. Die Lesung werde wie geplant stattfinden. „Wir finden es schade, dass manche so wenig Respekt vor ihren Mitmenschen haben, dass sie verhindern wollen, dass diese ihre Kinder zu einer Kinderbuch-Lesung ihrer Wahl mitnehmen. Wir bleiben dabei: Vienne Pride steht für ein respektvolles Miteinander und zeigt friedlich, dass Lesben, Schwule, Bisexuelle, transgender, intergeschlechtliche und queere (LGBTIQ-)Menschen genauso Menschen wie alle anderen sind“, sagte Kacerovsky-Strobl.

Der Wiener Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) verurteilte die Aktion ebenfalls:„Diese Tat ist bestürzend, macht fassungslos und ist zutiefst zu verurteilen. Es ist unsere Aufgabe für die Vielfalt in unserer weltoffenen Stadt tagtäglich einzustehen. Volle Solidarität mit der gesamten LGBTIQ-Community!“


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