Spaltung der Klimabewegung zeichnet sich ab
An den umstrittenen Blockaden der „Letzten Generation“ gibt es nun auch Kritik aus den Reihen von „Fridays for Future“. Die Protestaktionen würden die Gesellschaft spalten.
Berlin. - Die Gruppe „Fridays for Future“ wirft in Deutschland den Mitgliedern der klimaextremistischen „Letzten Generation“ vor, mit ihren Protestaktionen die Gesellschaft zu spalten. „Die Klimakrise braucht gesamtgesellschaftliche Lösungen und die finden und erstreiten wir nur gemeinsam und nicht, indem wir Menschen im Alltag gegeneinander aufbringen", sagte Sprecherin Annika Rittmann der Deutschen Presse-Agentur.
Österreichischer Ableger teilt Kritik nicht
Damit bezog sich Rittmann auf Straßenblockaden in Städten wie Hamburg oder Berlin. Von diesen Blockaden seien insbesondere Pendler betroffen gewesen, „die es sich weder leisten können, in der Hamburger Innenstadt zu wohnen, noch durch den mangelnden Ausbau den ÖPNV nehmen können. Ähnliches ist in Berlin zu befürchten.“ Aus gutem Grund setze Fridays for Future seit jeher auf andere Protestformen.
Der österreichische Ableger von „Fridays for Future“ wollte die Kritik nicht teilen: „Die Methode kann man gutheißen oder auch nicht, kritisieren sollten wir allerdings den fehlenden Klimaschutz der Regierungen, wodurch der Protest überhaupt erst notwendig wird“, hieß es in einem Statement. „Während die 'Letzte Generation' mit ihren Aktionsformen möglichst viel Aufmerksamkeit generieren möchte, spricht 'Fridays For Future' mit den Klimastreiks bewusst die breite Masse an. Die Klimagerechtigkeitsbewegung ist vielfältig und hat ein klares, gemeinsames Ziel: eine klimagerechte Welt für alle“, sagte Klara König, Pressesprecherin von „Fridays For Future Austria“.
Blockaden in Berlin geplant
Die „Letzte Generation“ macht in mehreren Ländern mit Straßenblockaden von sich reden, aber auch mit anderen umstrittenen Klebeaktionen oder Farbattacken etwa in Museen. Mtglieder der Gruppe hatten am Donnerstag in Hamburg den beginnenden Oster-Reiseverkehr an wichtigen Stellen behindert – etwa vor dem Elbtunnel. In der letzten Aprilwoche will die Gruppe bis in den Mai hinein Straßen in Berlin blockieren. „Ab Montag, dem 24. April, bringen wir Berlin friedlich durch Straßenblockaden zum Stillstand“, heißt es auf der Homepage. Am Sonntag davor (23. April) sei am Nachmittag am Brandenburger Tor eine Versammlung geplant. Die Gruppe fordert als Sofortmaßnahmen gegen den drohenden „Klimakollaps“ ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf Autobahnen.