„Spielerischer“ Wolfsgruß bei Kindern? Moscheebau in Wuppertal erneut in der Kritik
Die Wuppertaler DITIB-Moschee steht nach einem Foto mit Wolfsgruß in der Kritik. Die Erklärung, das extremistische Handzeichen sei „spielerisch“ und „unbedacht“ gewesen, sorgt für Empörung.
Wuppertal. – Ein Foto auf der Social-Media-Seite der Wuppertaler DITIB-Moschee sorgt für politische Debatten um den geplanten Moscheeneubau. Das Bild zeigt eine Jugendgruppe, in der zwei Kinder den Wolfsgruß zeigen, das Erkennungszeichen der rechtsextremen türkischen „Grauen Wölfe“. Der WDR berichtete über den Vorfall.
„Unbedachte Aktion“
Das Foto, das inzwischen von der Social-Media-Seite der Moscheegemeinde bearbeitet wurde, zeigt eine Gruppe von Kindern mit ihrem Betreuer. Während einige Kinder in die Kamera winken, machen zwei Jungen im Hintergrund das extremistische Handzeichen. Dieses wurde inzwischen aus dem veröffentlichten Bild herausgeschnitten.
In einer Stellungnahme distanziert sich die Moscheegemeinde ausdrücklich von jeder Form des Extremismus. „Die Ditib Wuppertal und ihre Mitglieder lehnen jede Form von Extremismus und Intoleranz ab – seien es rechtsextreme, religiöse oder andere Formen“, heißt es in der Erklärung. Die Aktion der Jungen sei „unbedacht“ gewesen und vermutlich aus „spielerischen Motiven“ entstanden, ohne dass den Kindern die politische Bedeutung klar gewesen wäre, hießt es in der Erklärung.
FDP fordert Baustopp der Moschee
Diese Erklärung stößt bei der Wuppertaler FDP auf scharfe Kritik. Die Liberalen fordern einen sofortigen Baustopp der geplanten Moschee, die von der türkischen Regierung finanziert werden soll. Entweder sei der verantwortliche Jugendleiter naiv oder er habe die rechtsextremistische Handschrift bewusst geduldet, heißt es aus der Partei. Beides sei nicht tragbar, so ein Sprecher.
Ein Sprecher der FDP zog zudem einen drastischen Vergleich: „Man stelle sich vor, in der katholischen Kirche würde der Hitlergruß gezeigt. Zu Recht würde das ebenfalls für einen Aufschrei sorgen.“ Die Partei will auf ihrem nächsten Parteitag einen Beschluss fassen, der das Moscheeprojekt endgültig stoppen soll. Der Widerstand der FDP richtet sich auch gegen den bisherigen Grundsatzbeschluss des Stadtrates, der den Bau der Moschee mehrheitlich unterstützt hatte. Die Liberalen stellen diesen Beschluss nun in Frage und wollen den Fall zum Gegenstand einer breiteren politischen Debatte machen.