Springer-Chef Döpfner kritisiert politische Korrektheit
Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner ist davon überzeugt, dass die „hysterische Übertreibung“ der politischen Korrekheit zur „Schwächung der Demokratien der Mitte“ und zum „Aufstieg der Populisten“ beigetragen habe.
Der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG, Mathias Döpfner, hat bei einer von der österreichischen Regierung veranstalteten Medientagung in Wien die politische Korrektheit in Politik und Medien scharf kritisiert. Das berichtete die deutsche Nachrichtenseite Die Welt am Donnerstag.
Denk- und Sprechverbote
Nach Döpfners Ansicht herrschen in Politik und Medien inzwischen Denk- und Sprechverbote. Politiker würden immer öfter nicht mehr sagen, was die dächten, und Medien immer weniger schreiben, was sei. Stattdessen schrieben sie lieber, was sein sollte, kritisierte der Springer-Vorstandschef.
Dadurch sei es zu einer Entfremdung zwischen Bürgern und Politik gekommen. „Immer mehr Menschen haben das Gefühl, die reden nicht mehr für mich, die reden nicht mehr, was sie wirklich meinen, die reden nicht mehr, was ist, sondern die leben irgendwo auf einem anderen Planeten.“
Diese „hysterische Übertreibung“ der politischen Korrektheit habe zur „Schwächung der Demokratien der Mitte“ und zum „Aufstieg der Populisten“ beigetragen, zitiert die Welt Döpfner.
Medientagung der ÖVP-FPÖ-Regierung
Bei der von der türkis-blauen Regierung veranstalteten Tagung in Wien diskutierten rund 300 Fachleute zwei Tage lang über die Zukunft der österreichischen Medienlandschaft.