Statistik: Junge Städter sind klimafreundlich, fliegen aber am häufigsten
Das Flugzeug ist das beliebteste Verkehrsmittel für Privatreisen – trotz Klimakrise, wie eine Umfrage zeigt. Demnach wollen 46 Prozent der Erwachsenen in der Schweiz im Jahr 2024 mit dem Flugzeug in die Ferien fliegen.
Eine Umfrage von Comparis zeigt, dass trotz der hohen Zustimmung zum Klimaschutzgesetz in den Schweizer Kernstädten viele Städter für ihre Ferien ein Flugticket kauften. Gemäß der Umfrage fliegen dieses Jahr 46 Prozent der erwachsenen Schweizer in die Ferien, vor allem junge, urbane und einkommensstarke Personen. Dies steht im Gegensatz zur starken Unterstützung des Umweltschutzes in städtischen Gebieten.
Trotz Bekenntnis zum Klimaschutz: Fliegen bleibt beliebt
Der Widerspruch zwischen dem Bekenntnis zum Umweltschutz und dem Flugverhalten lässt sich mit einer kognitiven Dissonanz erklären, wie der Wirtschaftspsychologe Christian Fichter betont beim Schweizer Medium 20min erklärte. Viele Menschen würden zwischen Umweltschutz und Reiselust abwägen und sich letztlich für Ausnahmen entscheiden. Ein weiterer Faktor sei die Annahme, dass das individuelle Verhalten nur einen geringen Einfluss auf den Klimawandel habe und andere, wie Regierungen oder Unternehmen, die Hauptverantwortung trügen.
Die Umfrage zeigt auch einen Generationenunterschied im Flugverhalten: Während 51,6 Prozent der 18- bis 35-Jährigen in diesem Jahr mindestens zweimal fliegen wollen, verzichtet nur etwa jeder Fünfte in dieser Altersgruppe ganz auf das Flugzeug. Bei den über 56-Jährigen sind es dagegen deutlich weniger, die mehrmals fliegen oder ganz auf Flugreisen verzichten. In ländlichen Regionen ist das Auto das bevorzugte Verkehrsmittel für Urlaubsreisen, während untere Einkommensschichten eher die Bahn nutzen. Dabei spielt die Entfernung zum Reiseziel eine entscheidende Rolle. Trotz der Preissteigerungen im öffentlichen Verkehr und bei den Treibstoffen in den letzten 20 Jahren bevorzugen viele Menschen nach wie vor das Flugzeug für ihre Urlaubsreisen.