Trotz angeblich heißestem Sommer: Metal-Festival Wacken versinkt im Schlamm
Wegen des vielen Regens konnten am Mittwoch nicht alle Gäste auf das Gelände. Die „vernünftige Besucherkapazität“ sei erreicht.
Wacken. - Schlagzeilen wie „Meteorologe fürchtet tropische Zustände“, „Heißester Tag des Jahres in Mitteldeutschland“, „Juli wohl heißester Monat seit Jahrtausenden“ waren in den vergangenen Wochen häufig zu lesen. Trotz des hochsommerlichen Wetters mit entsprechenden Temperaturen versank das schleswig-holsteinische Wacken vor wenigen Tagen komplett im Schlamm. Schuld daran waren heftige Regenfälle, die den Boden an vielen Stellen in Schlamm verwandelten, so dass die Veranstalter ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Menschen mehr auf das Gelände ließen. In einer Videobotschaft auf Instagram entschuldigten sie sich später bei den enttäuschten Fans. „Einige sind auf den Flächen, einige mussten leider zu Hause bleiben oder umdrehen“, sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen. „Es tut uns unendlich leid.“
Veranstalter verspricht Rückerstattungen
Die Fans, die am Mittwoch nicht aufs Festivalgelände gelassen worden waren, sollen eine Rückerstattung für ihr bereits gekauftes Ticket erhalten. Das gelte neben dem Wacken Open Air auch für die Campingbereiche. „Ausführliche Informationen über den Rückerstattungsprozess - und auch darüber, wann ihr Fans mit der Erstattung rechnen könnt – werden in Kürze bekannt gegeben“, schrieb der Veranstalter auf seiner Internetseite. Man sei sich bewusst, dass viele Metalfans große Anstrengungen und eine weite Anreise auf sich genommen hätten, um das Festival in Wacken zu besuchen, schrieben die Veranstalter. Nach Angaben der Polizei vom Mittwoch sind erst rund 50 Prozent der aufgeweichten Campingflächen in Wacken belegt. Damit auf dem schlammigen Gelände alles klappt, hilft sogar die Bundeswehr – mit einer provisorischen Straße auf dem schlammigen Gelände.
Einmalig in der bisherigen Geschichte
Wegen der völlig aufgeweichten Campingflächen hatten die Veranstalter bereits am Montag die Besucher gebeten, so spät wie möglich anzureisen. Am Dienstag wurde aus der Bitte ein Anreisestopp: zunächst nur für Besucher mit eigenen Fahrzeugen. Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals wurde diese Entscheidung getroffen. „Wir sind sehr traurig, aber die anhaltend schwierige Wettersituation lässt uns leider keine andere Wahl“, hieß es weiter. Mit etwas besserem Wetter können die Metalfans erst ab Freitag rechnen. Dann sollen die trockenen Phasen deutlich länger werden, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Bis dahin sei aber weiter mit Regen zu rechnen.