TÜV-Süd: Offenbar Hunderttausende gefälschte Gutachten für kriminelle Banden
Kriminelle Vereinigungen sollen mit TÜV-Mitarbeitern zusammengearbeitet haben, um Schrottautos die Verkehrssicherheit zu attestieren.
München. – Nach Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ sollen Gutachter des TÜV-Süd hunderttausende Gutachten gefälscht haben. Konkret soll ein Geschäft daraus gemacht worden sein, in den USA ausgemusterte Schrottautos mittels den gefälschten Gutachten eine europäische Fahrerlaubnis zu beschaffen. Das Geschäft soll nicht nur über Deutschland, sondern auch über Italien und Litauen gelaufen sein. Dafür reisten TÜV-Prüfer eigens nach Litauen um die Fahrzeuge, die zum Teil mit gestohlenen Ersatzteilen zusammengebaut wurden, zu begutachten.
Teilweise sollen die Prüfer sogar die Verkehrssicherheit nur anhand von vorgelegten Fotos bescheinigt haben. Unter anderem soll die Rockergruppe „Hells Angels“ ihre Finger im gehabt haben. Mittlerweile beschäftigen sich Justiz und Polizei mit dem Vorfall, dessen Ausmaße noch nicht absehbar sind. Mehrere Fälle von Unfällen solcher als verkehrssicher eingestufter Autos sind bereits registriert.