Umfrage: Mehrheit der Deutschen empfindet Zuwanderung als Bedrohung

Deutschland hat nach wie vor mit hohen Zuwanderungszahlen zu kämpfen. Eine aktuelle Umfrage zeigt nun, dass ein Großteil der Deutschen das Phänomen als Bedrohung empfindet. Sie sorgen sich außerdem um die innere Sicherheit.

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Umfrage: Mehrheit der Deutschen empfindet Zuwanderung als Bedrohung

Auch das reformierte Staatsangehörigkeitsrecht sehen viele Befragte kritisch.

© IMAGO / Arnulf Hettrich

Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zeigt, dass eine Mehrheit der Deutschen Zuwanderung eher als Bedrohung denn als Chance sieht. Die repräsentative Umfrage, die zwischen dem 31. Mai und dem 5. Juni durchgeführt wurde, ergab, dass 59 Prozent der Befragten Zuwanderung als „eher Bedrohung“ (32 Prozent) oder „große Bedrohung“ (27 Prozent) wahrnehmen. Nur 32 Prozent sehen sie als Chance, während neun Prozent keine Meinung dazu haben.

Besonders besorgt sind die Befragten über die Auswirkungen auf die innere Sicherheit und den Wohnungsmarkt. Positiver werden dagegen das Wirtschaftswachstum und der technologische Fortschritt eingeschätzt. Das Gesundheits-, Renten- und Sozialsystem wurde überwiegend negativ bewertet.

Große Skepsis gegenüber Einwanderung

In der Umfrage wurde auch das kürzlich von der Ampelkoalition reformierte Staatsangehörigkeitsrecht abgefragt, das am 27. Juni in Kraft tritt. Die Reform sieht unter anderem vor, dass Einbürgerungen bereits nach fünf statt bisher acht Jahren möglich sind, unter bestimmten Voraussetzungen sogar schon nach drei Jahren. Außerdem soll Mehrstaatigkeit generell zugelassen werden. Eine knappe Mehrheit der Deutschen lehnt diese Änderungen ab: 53 Prozent der Befragten sprechen sich sowohl gegen die verkürzten Fristen als auch gegen die generelle Hinnahme von Mehrstaatigkeit aus. Nur 34 Prozent bewerten die Möglichkeit der Mehrstaatigkeit positiv, während die Verkürzung der Wartefrist auf fünf beziehungsweise drei Jahre von 35 Prozent befürwortet wird.

Interessant ist, dass die Deutschen den Unionsparteien die größte Kompetenz in der Zuwanderungspolitik zuschreiben. Jeder Fünfte sieht CDU und CSU hier in Führung, gefolgt von 17 Prozent, die die AfD für die kompetenteste Partei halten. SPD, Grüne, Linke, FDP und BSW erreichen hier jeweils weniger als neun Prozent. Bemerkenswert ist, dass 22 Prozent der Befragten keine der genannten Parteien für besonders kompetent halten und weitere 16 Prozent keine Meinung dazu haben.

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