Umstrittener Politologe könnte Uni-Job nach Islamismus-Razzia verlieren
Dem umstrittenen Politikwissenschaftler Farid Hafez könnte es an der Uni Salzburg demnächst an den Kragen gehen – dies lässt die Hochschule zumindest anklingen.
Salzburg. – Auslöser sind laut dem ORF Aussagen, die Hafez am Wochenende in einer Publikation einer US-Universität traf. Dabei erinnerte er, dass das Datum der „Operation Luxor“ gegen die Muslimbruderschaft mit jenem der Reichspogromnacht 1938 zusammentraf. Inzwischen rechtfertigte er sich zwar, dass er damit keinen Vergleich anstellen wollte. Dem öffentlichen Ansehen des Buchautors und Politikwissenschaftlers dürfte die Aussage dennoch geschadet haben.
Umstrittener Politikwissenschaftler gerät in die Kritik
Wie der Freilich-Blog schon vergangene Woche unter Berufung Insider sowie auf Lukas Heim, den Obmann des Ringes Freiheitlicher Studenten (RFS), berichtete, soll Hafez selbst einer der Betroffenen der Razzia an mehreren Standorten in Österreich gewesen sein. Mehrere etablierte Medien, darunter der Standard, bestätigen dies mittlerweile. Übrigens: Wie Tagesstimme herausstellte, geriet auch eine Moschee, der Justizministerin Alma Zadić einen Wahlkampfbesuch abstattete, ins Visier der Behörden.
In der Kritik steht auch die Finanzierung von Hafez‘ Uni-Postens aus dem Ausland. Wie auch die Uni Salzburg bestätigte, sollen eine Stiftung mit Sitz in der Schweiz sowie Geldgeber aus Saudi-Arabien für dessen Kosten aufgekommen sein. Sein Fachgebiet ist die Islamforschung, er zeichnet für den jährlichen „European Islamophobia Report“ (EIR) verantwortlich, dessen wissenschaftliche Güte seit Jahren immer wieder Gegenstand öffentlicher Diskussion ist.
Muslimbrüder-Vorwurf gegen Hafez bereits länger im Raum
Dass sich Hafez im Muslimbrüder-Umfeld bewegen soll, ist auch kein neuer Vorwurf. Wie eine Freilich-Studie nachweisen konnte, griff er schon für die Anfertigung einer Ausgabe seines Jahrbuches „European Islamophobia Report“ (EIR) auf die angebliche Expertise einer französischen Gruppe, die im Verdacht steht, im Vorfeld der radikalen Muslimbruderschaft zu agieren. Auch die Zusammenarbeit mit einem Mitarbeiter eines Erdogan-nahen türkischen Think-Tanks bei der Erstellung stach dabei heraus.
Der betroffene Politikwissenschaftler nimmt die Vorwürfe übrigens gelassen auf. Es gebe in Österreich (noch) keinen Straftatbestand des politischen Islam, außerdem seien die Muslimbrüder in Mitteleuropa im Gegensatz zur Teilen der arabischen Welt kein Problem, ließ er die Hörer des Ö1-Mittagsmagazins wissen. Das durch seine Arbeiten mitgeprägte Phänomen einer vermeintlich weit verbreiteten „Islamophobie“ gilt laut unabhängigen Forschern als Kampfbegriff des politischen Islam.
Islamophobie: Zur Konstruktion eines Kampfbegriffes (Freilich Politische Studie 3, 23 S.)