US-Kritik der Deutschen wächst

Eine aktuelle Umfrage nimmt eine zweischneide in den Beziehungen zwischen den USA und Deutschland wahr.

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US-Kritik der Deutschen wächst

Flaggen von Deutschland und den USA

© Tvabutzku1234, CC0, via Wikimedia Commons

Berlin. - Traditionell scheiden sich in Deutschland die Geister am Verhältnis zu den USA. Nach der Wiedervereinigung erst recht. Die Frage nach der Zukunft der deutsch-amerikanischen Beziehungen hat jetzt eine neue Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa gestellt. 55 Prozent der Befragten sind der Meinung, Deutschland solle sich den USA weiter annähern. Davon sind 38 Prozent eher dafür und 17 Prozent eindeutig dafür. Für eine Distanzierung von den USA spricht sich dagegen rund ein Drittel der Befragten aus (32 Prozent), davon 21 Prozent eher und elf Prozent eindeutig. Zwölf Prozent der Befragten sind sich in dieser Frage nicht sicher und zwei Prozent können oder wollen zu dieser Frage keine Stellung beziehen.

Grünen-Wähler für Annäherung

Die Studie stellt auch einen klaren Riss entlang der politischen Bruchlinien fest. Befragte, die sich rechts der politischen Mitte verorten, sind häufiger der Meinung, Deutschland solle sich von den USA distanzieren, als Befragte, die sich in der politischen Mitte oder links davon verorten (41 zu 26 bzw. 34 Prozent). Der Anteil derjenigen, die eine Annäherung bevorzugen würden, überwiegt jedoch in allen Befragtengruppen (52 zu 62 Prozent). Anhänger der Grünen plädieren am stärksten für eine Annäherung (70 Prozent), Anhänger der AfD am häufigsten für eine Distanzierung (64 Prozent).

Eine weitere deutliche Trennlinie verläuft zwischen den alten und neuen Bundesländern. Während im Westen rund 56 Prozent für eine Annäherung stimmten, wählten nur 49 Prozent aller Ostdeutschen diese Option. Dagegen stimmten 30 Prozent der Westdeutschen und 37 Prozent der Ostdeutschen für einen deutlichen Wandel in den deutsch-amerikanischen Beziehungen. Auffällig ist die Altersverteilung der Befragten. Vor allem die Generation 70+ steht den USA mit 67 Prozent am positivsten gegenüber. Eine generelle Distanzierung von der nordamerikanischen Supermacht wünschen sich aber gerade die Generationen der 18- bis 29-Jährigen und der 40- bis 49-Jährigen mit rund 37 Prozent. Mit solchen Entwicklungen und Meinungsunterschieden werden sich angesichts des demografischen Wandels auch die Parteien verstärkt auseinandersetzen müssen.

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