Verfassungsschutzbericht erwähnt Computerspiel „The Great Rebellion“
In der Gaming-Szene gibt es mehrere Plattformen, die bei Spielern nicht nur beliebt, sondern auch weit verbreitet sind. Doch neben Spielspaß und Gemeinschaft gibt es auch Schattenseiten, befürchtet der bayerische Verfassungsschutz.
München. – Der bayerische Verfassungsschutz geht davon aus, dass auf Plattformen wie Discord, Steam und Twitch immer häufiger „rechtsextremistische Botschaften“ verbreitet werden, wie es in dem neuen Bericht der Behörde heißt. Bereits 2020 sorgte ein patriotisches Computerspiel für Aufsehen, als es von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert wurde. Das Spiel verbreite „rechtsextremistisches Gedankengut“ und wurde als bedenklich eingestuft. Besonders umstritten war der Vorwurf, das Spiel sei nicht nur unpolitisch, sondern bediene „aktiv rechte Stereotype“.
Ein politisch nonkonformistisches Spiel
Für Ende 2022 wurde die Veröffentlichung eines Nachfolgespiels mit dem Titel „The Great Rebellion“ in Zusammenarbeit mit dem Bürgernetzwerk Ein Prozent angekündigt. Dieses Spiel soll laut Verfassungsschutz „ein neues Bewusstsein innerhalb der Gamerszene“ schaffen. Das Spiel wurde Anfang 2024 erfolgreich veröffentlicht.
Der Entwickler beschreibt „The Great Rebellion“ als „politisch nonkonformistisches Run'n'Gun-Spiel“, das in einer „dystopischen Cyberpunk-Zukunft“ angesiedelt ist und verschiedene Roguelite-Elemente bietet. Es verspricht ein einzigartiges Spielerlebnis durch zufallsgenerierte Level und eine Vielzahl von Waffen und Gegenständen. Traditionelle europäische Helden, sowohl historische als auch mythologische, sollen ebenfalls eine Rolle spielen. Europäische Klischees werden laut Entwicklerangaben auf humorvolle Weise dargestellt und zelebriert. Es wird auch explizit als „Nicht-Woke“ beschrieben. Mit einer großen Auswahl an fantasievollen Waffen will das Spiel dazu anregen, neue Waffen auszuprobieren und verschiedene Kombinationen auszuprobieren.
Kritik an Erwähnung in Verfassungsschutzbericht
Der AfD-Landtagsabgeordnete Jörg Baumann zeigt sich empört über die Erwähnung des Spiels im Verfassungsschutzbericht: „Verfassungsschutzbeamte sollten lieber im Grenzschutz eingesetzt werden, statt zum Zocken und zur Zensur von Computerspielen“, so Baumann. So mache sich die Behörde immer unglaubwürdiger. „Dass neben der unbegründeten Beobachtung der Jungen Alternative und der Alternative für Deutschland jetzt auch das Computerspiel 'The Great Rebellion' erwähnt wird, führt den Verfassungsschutz komplett ad absurdum“. Die gleichzeitige Finanzierung von „tendenziell politisch genehmen Computerspielen“ durch den Freistaat und den FilmFernsehFonds zeige, dass es darum gehe, patriotische Gesinnung und Meinungsfreiheit massiv einzuschränken.