Vom Hörsaal zum Schmuddel-Kino: Universität Weimar dreht Pornos mit Studenten
Die Freiheit der Forschung und der Lehre gelten in Deutschland als hohes Gut. Die Bauhaus Universität Weimar nutzte diese zum Drehen von Pornographie „aus feministischer Perspektive“.
Weimar. - Ein Semester lang drehten rund 20 Studenten der Bauhaus-Universität in Weimar unter dem Motto „Porn ist politisch“ Sexfilme in den Räumen der Kunstfakultät. Ganz im Sinne linksliberaler Studienordnungen gibt es vor jeder Sitzung eine „Triggerwarnung“, damit die Studenten, die sich für den eindeutigen Workshop eingetragen haben, nicht vom Inhalt überrascht werden. Im Vorlesungsverzeichnis heißt es: „Gemeinsam mit Pornodarstellern, Produzenten und Regisseuren werden wir in Gruppen selbst ein Pornoskript schreiben und drehen (...), vermutlich wird es häufiger zu nackter Haut und expliziten Sexszenen kommen.“
Studenten vor und hinter der Kamera
Mit dem Ziel „die Geschlechter-Hierarchie in der Porno-Industrie“ aufzudecken und Pornografie aus „feministischer Perspektive“ zu entdecken, lud die Universität auch die selbsternannte Bondage-Lehrerin Ann Antidote ein, die ihren Lebensunterhalt mit BDSM-Shows verdient. Laut Professorin Ina Weise produzierte die Gruppe insgesamt fünf Videos, in denen „der Unterleib nur in einigen Szenen zu sehen“ sei. Die Idee für das Seminar kam von den Studenten selbst und war zum Teil auch eine Reaktion auf die Abschaffung des Studiengangs Geschlechtergeschichte an der Universität Jena aus Kostengründen. Auch Weimarer Studenten beteiligten sich an den Protesten. Sie besetzten im Dezember zwei Wochen lang einen Hörsaal.
Konflikte an den Universitäten nehmen zu
Zuletzt war es an der Friedrich-Schiller-Universität zu einem Eklat gekommen. Sowohl die Demonstration gegen die Abschaffung des Faches Geschlechtergeschichte samt Hörsaalbesetzung als auch die Gegendemonstration (FREILICH berichtete) sorgten für eine Polarisierung innerhalb der Studentenschaft. Thüringens Hochschulstandorte gelten als linke Hochburgen, teilweise mit mutmaßlichen Verbindungen zum Linksterrorismus. Am 15. März durchsuchten die Behörden Wohnungen von mutmaßlichen Mitgliedern der Hammerbande um Lina E. Sie stehen im Verdacht, an den Anschlägen auf mutmaßliche Rechte in der ungarischen Hauptstadt Budapest beteiligt gewesen zu sein.