Wien: Swift-Terrorverdächtiger plante auch Anschlag in Dubai
Die Ermittlungen gegen den 19-jährigen Verdächtigen im Zusammenhang mit dem geplanten Terroranschlag auf das Taylor-Swift-Konzert in Wien wurden ausgeweitet. Grund dafür sind neue Erkenntnisse.
Wien. – Die Staatsanwaltschaft Wien hat die Ermittlungen gegen den 19-jährigen Hauptverdächtigen im Zusammenhang mit einem mutmaßlichen Terroranschlag auf ein Taylor-Swift-Konzert im Ernst-Happel-Stadion am 9. August 2024, der allerdings verhindert werden konnte, ausgeweitet. Das bestätigte Behördensprecherin Nina Bussek am Sonntag der APA. Laut Kronen Zeitung hatte der Mann bereits im März 2024 einen Terroranschlag in Dubai geplant.
Terroranschlag in Dubai während Ramadan
Im März 2024 wollte der 19-Jährige zusammen mit zwei weiteren Anhängern des Islamischen Staates (IS) zeitgleich an drei verschiedenen Orten Anschläge verüben. Der Hauptverdächtige, der nach Dubai gereist war, plante, einen Soldaten vor einer Moschee anzugreifen und anschließend mit dessen Waffe „auf Menschen in der Umgebung zu schießen“. In einer Vernehmung gab der Verdächtige jedoch zu, dass ihn der Mut verlassen habe. Er habe sich „im letzten Moment“ gegen den Angriff entschieden, weil er befürchtet habe, „im Kugelhagel der Polizei zu sterben und davor leiden zu müssen“, so die Krone.
Ein weiterer Verdächtiger stach in Mekka zu
Ein 20-jähriger Niederösterreicher, der ebenfalls mit dem 19-Jährigen im Zusammenhang mit den Terrorplänen in Kontakt stand, schreckte hingegen nicht zurück. Wie aus Sicherheitskreisen verlautete, griff der Mann in Mekka an, wo er vor der Al-Haram-Moschee einen Sicherheitsbeamten erstach und anschließend drei weitere Männer und eine Frau verletzte, bevor er von Einsatzkräften überwältigt und festgenommen werden konnte. Das Außenministerium bestätigte, dass der 20-Jährige in Saudi-Arabien inhaftiert ist und konsularisch betreut wird.
Der 19-Jährige, der am 7. August 2024 in Ternitz festgenommen wurde, befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird unter anderem wegen terroristischer Straftaten, darunter versuchter Mord, ermittelt. Auch im Zusammenhang mit dem Anschlag in Mekka wird gegen ihn ermittelt, da er dem 20-Jährigen einen „psychischen Tatbeitrag“ geleistet und ihn zur Tat ermutigt haben soll. Weitere Ermittlungen zur Identität eines dritten Tatverdächtigen, der nach Istanbul gereist war, dauern an.
Radikalisierung über Soziale Netzwerke
Berichten zufolge hatte sich der 19-Jährige seit 2023 zunehmend radikalisiert. Er konsumierte Videos von Hasspredigern in Sozialen Netzwerken wie TikTok, Telegram und Signal und wurde Teil eines Netzwerks, das Anschläge im Namen des IS plante. Das Landesgericht für Strafsachen Wien verlängerte kürzlich die Untersuchungshaft des Verdächtigen. Die Ermittlungen dauern an.
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