Wiener Kindergarten-Chaos: Kinder verstehen kein Deutsch
Beim Familiennachzug, der vor allem Wien betrifft, sind Kinder unter sieben Jahren die größte Gruppe und viele von ihnen brauchen Deutschförderung. Ein Verein für sprachliche Bildung in Kindergärten schlägt deshalb jetzt Alarm.
Wien. – Der Verein Startklar, der sich auf Sprachbildung spezialisiert hat und vor allem in Wien und Niederösterreich nachmittags Deutschförderung unter anderem in Kindergärten und Schulen anbietet, sieht aufgrund der jüngsten Entwicklung mit den Familienzusammenführungen „Alarmstufe rot“. Es sei das Recht der Kinder, „die Chance zu erhalten, Deutsch auf Erstsprachenniveau zu erwerben“, betonte die geschäftsführende Obfrau Janine Fischer gegenüber der APA.
Unter den aktuellen Rahmenbedingungen blieben die Bildungschancen vieler Kinder allerdings auf der Strecke, warnte sie und forderte die Politik zum Handeln auf. Aktuell gäbe es nämlich immer mehr Vier- und Fünfjährigen, die im Kindergarten Deutschförderung benötigen. Laut Statistik Austria wurde zu Beginn des Kindergartenjahres 2022/23 bei 29 Prozent der Kinder, unabhängig von ihrer Erstsprache, ein Förderbedarf festgestellt. Im Laufe des Jahres sank dieser Anteil auf 23 Prozent, dennoch beginnt jedes vierte Kind seine Schullaufbahn mit Sprachschwierigkeiten.
FPÖ fordert Konsequenzen
Auch die Kindergartenplattform Educare kritisiert externe Sprachförderkräfte und betont stattdessen die Notwendigkeit von mehr Ressourcen für das pädagogische Personal. Ähnlich sieht es das Netzwerk Elementarer Bildung Österreichs (NEBÖ), das externen Sprachförderkräften skeptisch gegenübersteht. Auf politischer Ebene fordert Maximilian Krauss von der Wiener FPÖ eine restriktivere Asylpolitik, um die Kindergärten zu entlasten und die Deutschkenntnisse der Pädagogen zu verbessern. Die Diskussion um mehr Deutschförderung in Kindergärten bleibt somit ein zentrales Thema, das sowohl Bildungseinrichtungen als auch politische Entscheidungsträger vor Herausforderungen stellt.