„Wir haben verstanden“: Theater nimmt Ausladung von Feine Sahne Fischfilet zurück

Das Anhaltische Theater in Dessau nimmt die Ausladung der Punkrockband Feine Sahne Fischfilet zurück. Das Theater hat sich am Montagmorgen offiziell bei der Band entschuldigt.
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„Wir haben verstanden“: Theater nimmt Ausladung von Feine Sahne Fischfilet zurück

Symbolbild: Sänger der Band Feine Sahne Fischfilet // Foto von Sven Mandel [CC BY-SA 4.0 ], from Wikimedia Commons

Das Anhaltische Theater in Dessau nimmt die Ausladung der Punkrockband Feine Sahne Fischfilet zurück. Das Theater hat sich am Montagmorgen offiziell bei der Band entschuldigt.

Dessau. Nachdem das ZDF-Konzert der Stiftung Bauhaus Dessau das geplante Konzert der Band abgesagt hatte, reagierte auch das Anhaltische Theater und teilte mit, man stehe als alternativer Veranstaltungsort nicht zur Verfügung. Nachdem das geplante Konzert öffentlich wurde, gab es massive Kritik seitens der CDU und der AfD. Grund dafür war, dass die Band zeitweise vom Verfassungsschutz beobachtet wurde. Die Bauhaus-Stiftung hat erklärt, man wolle kein Austragungsort von politischen Debatten sein, die Tagesstimme berichtete.

Theater beruft sich auf Freiheit der Kunst

Nach der Absage eröffnete sich eine noch größere Debatte. Kritik an der Konzertabsage kam vor allem von der Partei Die Linke. Auch medial gab es flächendeckende Kritik an dem Vorgehen des Hauses. Das Anhaltische Theater hat darauf nun reagiert und sich öffentlich bei der Band entschuldigt.

In einer Erklärung heißt es: „Nach der heftigen öffentlichen Diskussion hat die Theaterleitung verstanden, dass der Diskurs über Kunst nur geführt werden kann, wenn die Kunst sich unbedingt in aller Freiheit präsentieren kann.“ Auch beim Publikum wolle man sich entschuldigen, dass man nicht sofort zugesagt habe. In dem Statement äußerten sich die Verantwortlichen sehr selbstkritisch. Man sucht die Schuld vor allem bei sich selbst.

Hoher medialer Druck

Offensichtlich war der hohe mediale Druck, der auf der Absage lastete, zu viel für die Organisatoren des Theaters. Medial wurde die Absage vor allem so kommuniziert, dass man von „den Rechten“ eingeknickt sei. Die Band selbst hatte vorher in einem Statement erklärt, dass das Bauhaus vor einer „rechten Allianz“ einknicke würde „neue Maßstäbe in Sachen Erbärmlichkeit setzen“. 

Die Stiftung Bauhaus nimmt die Absage daraufhin zwar nicht zurück, doch auch hier äußerte man sich selbstkritisch: „Wir wollen in den kommenden Wochen die Kritik, vor den Rechten eingeknickt zu sein, zum Anlass nehmen, eine öffentliche Debatte darüber zu führen, wie wir uns heute für eine offene Gesellschaft und gegen Ausgrenzung engagieren“

Senator lädt Band nach Berlin ein

Mit den öffentlichen Entschuldigungen gegenüber der Band nicht genug. Der Senator Klaus Leder (Die Linke) lädt die Band nun nach Berlin ein. Der Kultur- und Europasenator von Berlin wolle auch ein Zeichen gegen rechts setzen. Deshalb könne das Konzert der Band nun im dortigen Bauhaus-Archiv stattfinden, berichtete SPON. Konkrete Pläne dafür gibt es bisher noch nicht.

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