Zahl der Abtreibungen in Deutschland erneut gestiegen
Im ersten Quartal des Jahres ist die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 Prozent gestiegen.
Wiesbaden. - In Deutschland sind im ersten Quartal 2023 rund 27.600 Abtreibungen gemeldet worden. Damit nahm die Zahl der Abtreibungen gegenüber dem Vorjahresquartal um 6,8 Prozent zu. Das teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. Der seit dem 1. Quartal 2022 beobachtete Anstieg setzt sich damit weiter fort.
Ursache für Anstieg unbekannt
Die Ursachen für diese Entwicklung sind den Statistikern zufolge anhand der Daten „nicht bewertbar“, insbesondere lägen keine Erkenntnisse über die persönlichen Entscheidungsgründe für eine Abtreibung nach der Beratungsregelung vor. 70 Prozent der Frauen, die im ersten Quartal 2023 eine Abtreibung durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt, 19 Prozent zwischen 35 und 39 Jahre. Acht Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter, drei Prozent waren jünger als 18 Jahre.
Wie die Zahlen zeigen, haben rund 43 Prozent der Frauen vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht. 96 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Eine Indikation aus medizinischen Gründen oder aufgrund von Sexualdelikten war in den übrigen vier Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (48 Prozent) wurden mit der Absaugmethode durchgeführt, bei 38 Prozent wurde das Mittel Mifegyne verwendet.