ZEIT-Artikel über Benedikt Kaiser löst hitzige Debatte aus

Am 28. Juni hat die Zeit ein neues Porträt veröffentlicht. Es handelt sich um keinen Geringeren als Benedikt Kaiser, FREILICH-Autor und laut Zeit-Artikel „Vordenker der Neuen Rechten“. Unter dem Artikel und in den Sozialen Medien hagelt es Kritik, einem „Nazi“ eine solche Bühne zu bieten.

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ZEIT-Artikel über Benedikt Kaiser löst hitzige Debatte aus

Benedikt Kaiser auf dem Jungeuropa Verlagstreffen 2023

© Jungeuropa

Das Porträt von Mariam Lau, Redakteurin im Ressort Politik der Zeit, hat bei einigen, die sich selbst als „eher links“ einstufen, zu Beschwerden geführt. So sind die Kommentare unter dem Artikel voll von Kritik an der Zeit. Diese Kommentare lassen sich jedoch unter einigen Schlagworten zusammenfassen, da sie sich in der Regel immer wieder auf dieselben drei, vier Punkte reduzieren lassen. Kommentare wie der von „Thomas Weltbeschauer“: „Warum ehemaliger Neonazi? Kann ich eigentlich nur so verstehen: ehemalig und Neo heben sich gegenseitig auf, es bleibt einfach ein: Nazi“ oder von „Cala 2“: „Früher Neonazi, heute Vordenker der Neuen Rechten ... Frau Lau, wo ist da der Unterschied?“ sind die Regel.

Kommentatoren beschimpfen Kaiser als „Nazi“

Im Grunde kommt jeder zweite Kommentar nicht aus, ohne Benedikt Kaiser als Nazi zu beschimpfen und die Autorin dafür zu kritisieren, ihm eine „Bühne“ zu geben. Nach dem Motto: Mit Rechten redet man nicht. Ähnliche Reaktionen finden sich auch auf der Online-Plattform X. So unterscheidet sich die Qualität der Kommentare unter dem gepinnten Artikel nicht wesentlich von denen unter dem Originaltext, wohl aber die Personen, die darunter kommentieren.

Denn auf X posten einige unter ihrem Klarnamen, wie zum Beispiel Leon Enrique Montero. Er kommentiert unter dem Beitrag von Mariam Lau, wohl witzig gemeint, aber eher geschmacklos: „Bin ich nicht faschistisch genug oder warum schreibt die ZEIT kein Porträt über mich?“ oder auch „Lange galt er als Vertreter der NS-Ideologie. Heute ist er es immer noch. Ich durfte den Vordenker treffen – ein Gespräch zwischen Canapés und Affogato. Mein Porträt von Adolf von Hitlersmark heute in der ZEIT“, in Anspielung auf die von der Autorin des Originalartikels formulierte Einleitung.

Linken-Politiker unter Kritikern

Die Person Montero ist insofern interessant, als es sich bei ihm um einen Aktivisten handelt, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, auf die vermeintlich rechten Umtriebe der Burschenschaftlichen Bewegung aufmerksam zu machen. Dies versucht er zum Beispiel durch seine Vorträge, mit denen er durch die Republik tourt, oder indem er öffentlich-rechtlichen Medien als „Experte“ für Dokumentationen zur Verfügung steht. Er selbst kann durch seine mehrjährige Mitgliedschaft in einer katholischen Studentenverbindung auf einen breiten Erfahrungsschatz im Verbindungswesen zurückgreifen.

Ein weiterer Kommentar stammt von Kerstin Ködlitz (beziehungsweise ihrem Team). Sie schreibt: „Offensichtlich kann man als Journalist für eine führende Zeitung wie die @DIEZEIT schreiben, ohne die zahllosen gründlichen und kenntnisreichen Analysen zur Neuen Rechten auch aus dem linken Spektrum zur Kenntnis genommen zu haben. Ignoranz ist keine journalistische Tugend“. Oder auch: „Faschisten-Homestory Episode XXX. Viel Raum für Selbstdarstellung, unterschwellige Faszination für die Porträtierten, kaum kritische Reflexion. Dafür ikonenhafte Inszenierung auf der Titelseite. Das Gegenteil von gutem Journalismus, Frau @MariamLau“. Kerstin Ködlitz ist Abgeordnete der Linksfraktion im Sächsischen Landtag.

Im Grunde ist es also relativ egal, welche Kommentare man sich anschaut, ob die anonymen von der Zeit direkt oder die ohne Pseudonym verfassten auf X. Eine inhaltliche Kritik der Linken findet nicht statt. Vielmehr hat man bei der Qualität der Kommentare den Eindruck, dass sich viele auf das Lesen der Überschrift und des ersten Absatzes beschränkt haben, da sich jede Kritik mehr oder weniger auf genau diese Abschnitte bezieht. Außer stumpfen Beschimpfungen gegen Kaiser und reiner Polemik gibt es kaum Reaktionen.

Über den Autor

Andreas Weber

Stellenausschreibugn - AfD Sachsen

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