Elon Musk auf Konfrontationskurs mit Apple und der EU
Nach der Übernahme der Social-Media-Plattform Twitter und einer grundlegend neuen Firmenausrichtung gerät Tesla-Chef Elon Musk mit dem Software-Unternehmen Apple in Konflikt. Auch die EU hat Probleme mit dem neuen Twitter-Inhaber.
Los Angeles. – Der Twitter-Chef Elon Musk gab einige kritische Äußerungen zu den Datenrichtlinien des Software-Riesen Apple ab. Zunächst meldete er, dass Apple die Werbung auf Twitter größtenteils eingestellt hatte und fragte ironisch, ob Apple die freie Meinungsäußerung („free speech“) hasse. Dann kommentierte er den Tweet des Datenbereitstellungsdienstes LBRY und warf Apple Zensur vor.
Brisant sind einige Anschuldigungen Musks, unter anderem jene, wonach Apple eine geheime Steuer in Höhe von 30 Prozent auf alle im App Store erworbenen Inhalte erheben würde. Später bezeichnete er den Konflikt mit dem Technikriesen als „Kampf um die Zukunft der Zivilisation“.
„Der Vogel fliegt nach unseren Regeln“
Auch in Europa hat Musk mächtige Gegenspieler. Der EU-Binnenkommissar Thierry Breton hatte nach der Twitter-Übernahme Musks angekündigt, dass „der Vogel nach unseren Regeln fliegen“ werde. Gemeint sind dabei die umfassenden Regeln des europäischen „Digital Services Act“, der Online-Unternehmen stark in die Verantwortung für Inhalte auf ihren Plattformen nimmt. Dieser fordert weiterhin Mitarbeiter, die sich ausschließlich mit der „Moderation“ von Inhalten beschäftigen und die gezielte Aussortierung von „Falschnachrichten“ und „Hassrede“ vornehmen. Sollte Musk seine Idee des „Marktplatzes der freien Rede“ vollumfänglich umsetzen, könnte dies im schlimmsten Fall zur Sperrung von Twitter innerhalb des Gebiets der Europäischen Union führen.