In diesem Markt sieht der ChatGPT-Produktchef große Chancen für Deutschland
Nicholas Turley, Produktmanager von ChatGPT, sieht großes Potenzial für Künstliche Intelligenz in Deutschland und lobt den deutschen KI-Markt als einen der größten der Welt.
Nicholas Turley, Produktchef von ChatGPT, sprach kürzlich in einem Interview mit der Welt über die Zukunft der Künstlichen Intelligenz und deren Herausforderungen und Chancen in Deutschland. Dabei betonte er die Bedeutung des deutschen KI-Marktes.
Deutschsprachiger Markt als Wachstumschance
Demnach gehöre Deutschland zu den drei größten ChatGPT-Märkten weltweit, was das große Interesse der Nutzer zeige. Viele deutsche Unternehmen, darunter der Online-Modehändler Zalando und der Medienkonzern Axel Springer SE, würden die KI-Technologie von OpenAI erfolgreich einsetzen, so Turley. „Deutschland gehört zu den drei größten ChatGPT-Märkten, wir haben also viele Nutzer hier“, betont der Produktchef weiter und lobe die vorhandene Energie und den Unternehmergeist in der Branche. Er geht davon aus, dass Deutschland auch langfristig im Bereich der Künstlichen Intelligenz erfolgreich mitspielen wird.
Internationale Talente und ein attraktives Bildungssystem
In der KI-Industrie gebe es viele deutsche Talente, was laut Turley eng mit dem „phänomenalen Bildungssystem“ in Deutschland zusammenhänge. Auch bei OpenAI tragen viele Patente deutsche Namen. „Deutschland hat ein phänomenales Bildungssystem, und deshalb sieht man deutsche Wissenschaftler auf der ganzen Welt“, stellt Turley fest. Er führt dies auf die Mobilität der Talente zurück, die in verschiedenen Ländern Karrierechancen wahrnehmen.
Silicon Valley und Deutschland im Vergleich
Turley hat selbst die Erfahrung gemacht, dass einige seiner Kollegen nach Deutschland zurückkehren. Für viele sei Deutschland ein attraktiver Standort für kluge Köpfe und Unternehmer geworden. Eine Gegenbewegung zum Silicon Valley sei das aber nicht, betont er: „Es passiert derzeit so viel im Bereich KI in San Francisco und Umgebung, es gibt dort immer noch so viel Schwung.“ Turley sieht diese Entwicklung als Zeichen einer transatlantischen Zusammenarbeit und glaubt, dass der deutsche Markt gute Voraussetzungen bietet, um das Potenzial von KI weiter zu entfalten.
Was braucht die deutsche KI-Landschaft?
Laut Turley liegt die Stärke Deutschlands in der Langfristigkeit und Substanzorientierung, die für einen nachhaltigen Erfolg in der KI-Branche wichtig sind. „Mit der Zeit muss man Substanz von Kommunikation trennen. Und das ist Deutschlands Stärke“, so Turley. Die Bereitschaft, Risiken einzugehen und eine mutige Start-up-Mentalität zu entwickeln, seien dabei entscheidend.
Dem Nachwuchs in Deutschland empfiehlt Turley, sich auf das zu konzentrieren, was Neugier weckt. „Die menschliche Neugier wird nicht verschwinden“, ist er überzeugt. Er rät, Informatik nur zu studieren, wenn das Interesse geweckt ist, denn KI werde in Zukunft für viele Berufsfelder zugänglich sein. In den USA konnte er sein Studium individuell gestalten und so seinen Interessen im Bereich KI nachgehen.