Moskauer U-Bahn: Bezahlen per Gesichtserkennung

Der Vize-Bürgermeister der Stadt rechnet damit, dass die neue Bezahlmethode in den kommenden zwei bis drei Jahren von 10 bis 15 Prozent der Fahrgäste genutzt werden wird.
/
/
1 Minute Lesezeit
Moskauer U-Bahn: Bezahlen per Gesichtserkennung

Symbolbild: Moskauer Metro / Bild: Mikhail (Vokabre) Shcherbakov from Moscow, Russia, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Der Vize-Bürgermeister der Stadt rechnet damit, dass die neue Bezahlmethode in den kommenden zwei bis drei Jahren von 10 bis 15 Prozent der Fahrgäste genutzt werden wird.

Moskau. – In der russischen Hauptstadt Moskau können Fahrgäste der U-Bahn ihre Tickets nun auch über Kameras mit Gesichtserkennung bezahlen. Das staatliche Verkehrsunternehmen teilte am Samstag mit, dass mehr als 25.000 Menschen diese Funktion am ersten Tag genutzt hätten. „Unsere Erwartungen sind übertroffen worden“, sagte der für Verkehr zuständige Vize-Bürgermeister Maxim Liksutow.

Bezahlen mit dem Gesicht

Um in die U-Bahn einzusteigen, bräuchten Fahrgäste weder eine Karte noch ein Smartphone – sie müssen nur in die Kamera am Drehkreuz schauen, erläuterte Liksutow. An mehr als 240 Metro-Stationen in Europas größter Metropole funktioniere das System inzwischen. Um es nutzen zu können, müssen Fahrgäste ein Foto von sich, ihre Bankkarte und ihre Karte für Fahrten mit Bahn und Bus hochladen und diese mit der Metro-App verknüpfen. „Moskau ist die erste Stadt der Welt, in der das System in diesem Umfang funktioniert“, zitiert die FAZ den Vize-Bürgermeister. Er rechnet damit, dass diese neue Bezahlmethode namens „Face Pay“ in den kommenden zwei bis drei Jahren von 10 bis 15 Prozent der Fahrgäste genutzt werden wird.

Begründet wird der Einsatz damit, dass so die Kontrolle viel rascher erfolgen soll. Die Behörden versprechen, dass die Daten von Passagieren „sicher verschlüsselt“ seien und auch beim Tragen von Corona-Schutzmasken genutzt werden können.

Sicherheitsbedenken

Indes warnen Kritiker der umstrittenen Technologie, die zuvor seit Anfang des Jahres getestet worden war, vor der Sicherheit des Systems. Die unabhängige Organisation Roskomswoboda erklärte etwa, dass die Aussagen über die Sicherheit des Systems „ziemlich zweifelhaft“ seien. So könnten Daten in die Hände der Sicherheitsdienste gelangen. Diw Organisation fordert deshalb volle Transparenz. „Hier handelt es sich um einen gefährlichen neuen Schritt innerhalb von Russlands Plänen, seine Bürger zu kontrollieren“, lautet die Kritik.

In Russland werden Technologien zur Gesichtserkennung schon seit längerem ausgebaut. Zuletzt wurden darüber auch Corona-Patienten aufgespürt, die sich nicht zu Hause in Quarantänte begeben hatten.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

Stellenausschreibugn - AfD Sachsen

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!