„Twitter Files“: Musk enthüllt frühere Zensur-Methoden auf Twitter

Nach der Übernahme der Social-Media-Plattform hatte Elon Musk umfangreiche Enthüllungen angekündigt. Nun ermöglichen veröffentliche Informationen aus dem Inneren des Twitterkonzerns tiefe Einblicke in die bisherige Entwicklung.
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„Twitter Files“: Musk enthüllt frühere Zensur-Methoden auf Twitter

Twitter (Symbolbild)

© Freepik, Pixabay

Nach der Übernahme der Social-Media-Plattform hatte Elon Musk umfangreiche Enthüllungen angekündigt. Nun ermöglichen veröffentliche Informationen aus dem Inneren des Twitterkonzerns tiefe Einblicke in die bisherige Entwicklung.

Der US-amerikanische Blogger und Journalist Matthew Colin Taibbi veröffentlichte vor kurzem eine Reihe von Informationen, die auch von Twitter-Chef Musk geteilt wurden. Sie legen schonungslos dar, wie in der Vergangenheit auf der Plattform Inhalte gezielt gelöscht oder anderweitig unzugänglich gemacht wurden. So konnten Politiker und Prominente Tweets auf Anfrage gezielt löschen lassen, unabhängig von Wahrheitsgehalt oder Einhaltung der Richtlinien. Diese Anfragen spielten besonders im Wahljahr 2020 in den Vereinigten Staaten eine große Rolle. Beide Parteien nutzten das inoffizielle Tool der Plattform, um über persönliche Kontakte die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

Taibbi legt jedoch dar, dass die linken Demokraten aufgrund der politischen Ausrichtung Twitters beinahe uneingeschränkten Zugang zu diesen Kanälen besaßen. Die Republikaner hatten dagegen nur einen Bruchteil der Möglichkeiten, auf Twitter einzuwirken. So erklärt der Autor auch die Entwicklungen um die E-Mails des Präsidentensohns Hunter Biden, deren Inhalte beinahe eine Staatskrise ausgelöst hatten. Laut Angaben Taibbis wurde die bewusste Unterdrückung des Berichts der New York Post von der Chefebene des Konzerns verantwortet, eine Verwicklung des ehemaligen CEO Jack Dorsey sei unwahrscheinlich.

Vom Marktplatz zum „Wahrheitsministerium“

Taibbi legt zahlreiche interne E-Mails vor, aus denen hervorgeht, dass auch intern keiner an der Stellungnahme des Konzerns glaubte, die Daten gehen aus Hacking-Aktivitäten hervor und seien daher illegal. Auch ein Bruch mit anderen Verhaltensrichtlinien der Plattform stand außerordentlich infrage und erzeugte Unsicherheit in den eigenen Reihen. Im Austausch mit demokratischen Politikern sei den Verantwortlichen bei Twitter die internen Richtlinien wichtiger gewesen als die Meinungs- und Informationsfreiheit. Diese werden jedoch durch die amerikanische Verfassung allen Bürgern zugesichert.

Die Lage habe sich laut Taibbi erst entspannt, als der Ex-CEO Dorsey eingegriffen habe, doch vergingen Stunden, bis dieser überhaupt in Kenntnis gesetzt wurde. Er hatte laut den Akten bereits mehrfach persönlich interveniert, um Sperrungen aufzuheben oder zu hinterfragen. In seinen abschließenden Nachrichten kündigt Taibbi weitere Veröffentlichungen an. Dabei sollen besonders diverse Vorwürfe gegenüber dem Unternehmen geklärt werden. Darunter sollen auch die Kaltstellung („Shadow Banning“) und automatisierte Förderung („Boosting“) von einzelnen Konten, sowie gefälschte Follower-Zahlen thematisiert werden.

Die Veröffentlichung könnten einen Großteil der bisherigen Entlassungen im Unternehmen erklären, die Moderatoren, sowie rechtliche und politische Ratgeber betrafen. Musk hatte nach der Übernahme begonnen, einzelne Personen seines Tesla-Teams in die Entscheidungsprozesse einzubinden.

(Aktualisiert: 06.12.2022, 09:20 Uhr: In der ursprünglichen Version des Artikels hieß es fälschlicherweise, ein Bericht der „New York Times“ sei unterdrückt worden. Tatsächlich handelte es sich dabei um einen Bericht der „New York Post“.)

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