US-Wahlkampf: TikTok stellt Regeln gegen „Fehlinformationen“ vor

Plattformen wie Facebook, YouTube und Twitter gehen seit einiger Zeit verstärkt gegen „Falschinformationen“ vor.
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US-Wahlkampf: TikTok stellt Regeln gegen „Fehlinformationen“ vor

Bild: Die beliebte Kurzvideoapp TikTok könnten in den USA bald gesperrt werden / Bild: flickr CC BY-SA 2.0 (Bild skaliert und zugeschnitten)

Plattformen wie Facebook, YouTube und Twitter gehen seit einiger Zeit verstärkt gegen „Falschinformationen“ vor.

Der Kurzvideodienst TikTok will mit verschärften Regeln die Verbreitung von Fehlinformationen im eigenen Netzwerk bekämpfen. Das soll mit Blick auf die US-Präsidentenwahl im Herbst geschehen, wie die Tochter des chinesischen Konzerns ByteDance gestern mitteilte. Erst vor wenigen Tagen hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, dass er die chinesische Videoplattform in den USA verbieten will.

US-Politiker äußern Bedenken

Die Plattform kündigte im Zusammenhang mit der geplanten Bekämpfung von Fehlinformationen Partnerschaften mit Faktencheckern an, die falsche Informationen im Wahlkampf aufspüren sollen. TikTok-Nutzer sollen zudem wahlkampfrelevanten Enten melden können, wie das Unternehmen in einem Blog ankündigte. Auch werde mit Fachleuten des Heimatschutzministeriums zusammengearbeitet, um sich gegen „ausländische Einflussnahme“ zu schützen.

US-Politiker sehen in der besonders bei amerikanischen Jugendlichen beliebten App nämlich eine Gefahr für die nationale Sicherheit und vermuten in ihr ein chinesisches Spionageinstrument. Derzeit läuft eine Frist bis zum 15. September, um die US-Aktivitäten von TikTok an den Softwareriesen Microsoft zu verkaufen. Gelingt der Verkauf nicht, droht das Verbot.

Twitter schränkt Twitter-Konto ein

Facebook und Twitter gehen hingegen schon seit einiger Zeit gegen „Falschinformationen“ vor. So hat Twitter das Konto der Wahlkampfkampagne von Trump vorübergehend komplett gesperrt. Das Unternehmen begründete die Maßnahme damit, dass eine dort platzierte Botschaft falsche Informationen über die Coronavirus-Pandemie enthalte. Das Konto werde erst wieder entsperrt, wenn das Wahhlkampfteam den Tweet, in dem behauptet wird, dass Kinder „fast immun“ gegen das Coronavirus seien, lösche. Der Tweet verstoße gegen die Regeln des Unternehmens, wonach auf Plattformen keine „Falschinformation“ über das Coronavirus verbreitet werden dürfen, sagte der Firmensprecher.

Kurz zuvor hatte Facebook eine Botschaft Trumps zur Coronavirus-Pandemie gelöscht. Dabei handelte es sich um einen Videoausschnitt aus einem Interview im Sender Fox News. Darin führte Trump ebenfalls ins Feld, Kinder seien „fast immun“ gegen das Virus. Ein Konzernsprecher teilte mit, dass es sich bei dieser Veröffentlichung um eine „schädliche“ Falschinformation und damit einen Verstoß gegen die Facebook-Regeln handle.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

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