Wikileaks-Gründer Assange offenbar in USA angeklagt

Wie seine Enthüllungsplattform Wikileaks am Donnerstagabend mitteilte, ist Gründer Julian Assange in den USA angeklagt worden. Über die genauen Vorwürfe gegen ihn ist bisher nichts bekannt, die Staatsanwaltschaft soll die Anklage aus Versehen in Gerichtsdokumenten in einem anderen Fall enthüllt haben.
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Wikileaks-Gründer Assange offenbar in USA angeklagt

Bild (Assange 2014): David G. Silvers / Cancillería del Ecuador via Wikimedia Commons [CC BY-SA 2.0] (Bild zugeschnitten)

Wie seine Enthüllungsplattform Wikileaks am Donnerstagabend mitteilte, ist Gründer Julian Assange in den USA angeklagt worden. Über die genauen Vorwürfe gegen ihn ist bisher nichts bekannt, die Staatsanwaltschaft soll die Anklage aus Versehen in Gerichtsdokumenten in einem anderen Fall enthüllt haben.

Washington/London. – Ebenfalls Donnerstagabend (Ortszeit) berichtete die Washington Post, die Anklage sei bereits vor längerer Zeit erhoben worden. Sie berief sich dabei allerdings auf andere Gerichtsunterlagen, die mit Julian Assange selbst aber in keinem Zusammenhang stehen. In diesem Fall wird ihm vorgeworfen, russisches Eingreifen in den Präsidentschaftswahlkampf 2016 erleichtert zu haben.

Mehrere internationale Haftbefehle liegen vor

Dem gebürtigen Australier Assange wird von den USA vorgeworfen, auf Wikileaks Geheimdokumente aus den Kriegen in Afghanistan und im Irak sowie zehntausende Diplomatendepeschen veröffentlicht zu haben. Im US-Präsidentschaftswahlkampf des Jahres 2016 veröffentlichte die Plattform zudem von Hackern gestohlene E-Mails der Demokratischen Partei. Beobachtern zufolge schadete dies insbesondere der gegen Präsident Trump unterlegenen Wahlwerberin Clinton.

Julian Assange befindet sich seit Juni 2012 in der ecuadorianischen Botschaft in London. Dies auch, weil er fürchtet, dass ihm bei einem Gerichtsprozess in den USA möglicherweise sogar die Todesstrafe drohen könnte. Der ursprüngliche Rückzug in das Gebäude in der britischen Hauptstadt geschah allerdings aus anderen Gründen. Damals lag ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen  in Schweden gegen ihn vor.

Assange will Asyl nicht verlassen

Die schwedische Staatsanwaltschaft legte den Fall im Juni 2017 überraschenderweise zu den Akten. Allerdings besteht gegen Assange auch noch ein britischer Haftbefehl aus dem Jahr 2010. Demnach soll er gegen Bewährungsauflagen verstoßen haben, als er 2012 in die Botschaft flüchtete. Scotland Yard will Assange nun festnehmen, sobald er sein Asyl verlässt.

Seit einiger Zeit mehren sich die Spekulationen, dass Ecuador das Asyl für den Wikileaks-Gründer beenden wolle. Julian Assange bezeichnet sämtliche Vorwürfe gegen ihn als politisch motiviert. Aus Angst vor einer Auslieferung zuerst nach Skandinavien und anschließend in die USA, ist Assange weiterhin nicht bereit, sein Versteck zu verlassen.

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