Afrin: Französischer Präsident Macron will in Nordsyrien für Kurden vermitteln

Der französische Präsident Emmanuel Macron kündigte an, im Kampf um die nordsyrische Stadt Afrin kurdische Kämpfer unterstützen zu wollen. Dies könnte für zusätzliche Brisanz in diesem Konflikt sorgen.
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Afrin: Französischer Präsident Macron will in Nordsyrien für Kurden vermitteln

Bild YPG: Wikimedia Commons, Bild Emmanuel Macron: Flickr [beide CC0] / Collage: Die Tagesstimme

Der französische Präsident Emmanuel Macron kündigte an, im Kampf um die nordsyrische Stadt Afrin kurdische Kämpfer unterstützen zu wollen. Dies könnte für zusätzliche Brisanz in diesem Konflikt sorgen.

Der deutschen Zeit zufolge kam es diese Woche zu einem erstmaligen Treffen mit Vertretern der Syrischen Demokratischen Streitkräfte (SDF) in Paris. Diese stehen unter der Führung der kurdischen Miliz YPG und werden seit 20. Januar von der Türkei im Zuge der „Operation Olivenzweig“ angegriffen, Ankara rechtfertigt dies mit deren Kontakte zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Diese unterliegt auch in einigen europäischen Ländern einem Betätigungsverbot, darunter Deutschland.

Frankreich unterstützt Kurdenmiliz seit Jahren

Macron möchte mit einer Stabilisierung der nordsyrischen Sicherheitszone das Wiederaufkeimen des Islamischen Staats (IS) in diesem Gebiet verhindern. Er kann sich vorstellen im Afrin-Konflikt eine Vermittlerrolle zwischen Türken und SDF einzunehmen. Im August 2014 war Frankreich das erste EU-Land, welche Waffen an die kurdischen Kämpfer lieferte, andere europäische Länder wie Deutschland und Großbritannien zogen kurz darauf nach. Zuvor hatten bereits die USA Kriegsmaterial nach Nordsyrien geliefert um die Kurden im Kampf gegen den IS zu unterstützen.

Erdogan droht mit „heißem Sommer“

Seit 18. März befindet sich Afrin nun in türkischer Hand. Erdogan befürchtet der Zeit zufolge ein durchgehendes kurdisches Einflussgebiet vom Irak über Syrien bis in die Türkei. Besonders die amerikanischen und französische Unterstützung für die YPG sind ihm dabei ein Dorn im Auge. Vor wenigen Tagen drohte der türkische Premier im Hinblick auf die etwa 140 Straßenkilometer weiter östlich stationierten amerikanischen Truppen mit einem „heißen Sommer“ für „Terroristen und ihre Unterstützer“. Er sei deren angebliche Versuche „PKK-Terroristen zu legitimieren“ leid, die USA würde sich in dieser Frage als „Lügen-Maschinerie“ betätigen.

Afrin-Konflikt auch in Europa ein Brandherd

Längst hat sich der Konflikt zwischen Türken und Kurden auch nach Europa verlagert. Ende Februar sorgte eine Bombenwidmung für einen Wiener Moscheeverein im türkischen Kampf gegen die Kurden in Afrin für Wirbel – Die Tagesstimme berichtete. Kurz darauf kam es in Deutschland zu mehreren Anschlägen auf Gebetshäuser der türkischen Gemeinschaft, ein angebliches Bekennervideo deutete auf „kurdische Jugendliche“ als vermeintliche Tatverdächtige hin. Regelmäßig kommt es zu Zusammenstößen türkischer und kurdischer Migranten bei Demonstrationen. Auf die Kritik des türkischen Einsatzes in der nordsyrischen Stadt seitens des SPÖ-Klubchefs Andreas Schieder drohte die Facebook-Seite „Austro Türken“ jüngst mit einem Ende der Unterstützung für die Partei bei kommenden Wahlen.

 

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