Armee soll Quarantäne von Migranten auf Sizilien überwachen

Am Montag hatten hunderte Migranten auf Sizillien ihrer Corona-Quarantäne verlassen.
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Armee soll Quarantäne von Migranten auf Sizilien überwachen

Symbolbild: Anlandung von Migranten in Catania (Sizilien) im Juli 2015 / Bild: Metropolico

Am Montag hatten hunderte Migranten auf Sizillien ihrer Corona-Quarantäne verlassen.

Caltanissetta. – Die italienische Regierung hat die Entsendung von Soldaten nach Sizilien angekündigt, um die dortigen Erstaufnahmelager strenger zu kontrollieren. Wegen der Coronavirus-Pandemie müssen sich die Migranten in den Lagern einer Quarantäne unterziehen. Der Beschluss zur Entsendung der Soldaten wurde gefasst, nachdem in den vergangenen Tagen hunderte Migranten die Quarantäne missachtet und die Lager verlassen hatten.

Quarantäne soll eingehalten werden

Die italienische Innenministerin Luciana Lamorgese kündigte an, die Soldaten sollten dafür sorgen, dass die Menschen die Quarantänepflicht einhalten. Für die öffentliche Gesundheit bestünden keine Gefahren, betonte sie. Sie räumte aber Probleme ein. Zu den entsendeten Soldaten soll zudem ein Marineschiff in eine Quarantäneeinrichtung umfunktioniert werden. Dort sollen Personen, die ohne gültige Papiere auf dem Seeweg nach Italien gekommen sind, die zweiwöchige Quarantäne verbringen, so die Ministerin.

Die Migranten, die die Lager trotz der Quarantäne verlassen hatten, konnten laut den Behörden inzwischen alle wieder lokalisiert werden.

Tunesien will stärker kontrollieren

Innenministerin Lamorgese hat sich am Montag bei einem Besuch in Tunis über die steigenden Migrationszahlen aus Tunesien in Richtung Italien besorgt gezeigt. Von den 11.191 Migranten, die bis zum vergangenen Freitag in Italien eingetroffen sind, seien 5.237 aus Tunesien abgefahren. Davon seien 4.000 tunesische Staatsbürger, teilte Lamorgese mit. Sie beklagte „ungeregelte Migrationsströme“ aus Tunesien, die sich negativ auf die sanitäre und medizinische Versorgungslage in Italien auswirken würden.

Der tunesische Präsident Kais Saied versprach intensivere Kontrollen gegen Schlepperbanden. Er hob die engen Beziehungen zwischen Tunesien und Italien hervor, die aufgrund der gemeinsamen Interessen gestärkt werden sollen. Notstandsmaßnahmen allein seien „im Kampf gegen die illegale Mirgation ungenügend“. Wichtig seien Investitionen in den Herkunftsländern der Migranten. Bei dem Treffen mit Saied und dem designierten Premier Hichem Mechichi versicherte Ministerin Lamorgese, dass Italien Tunesien im Kampf gegen irreguläre Migration unterstützen werde.

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Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und absolvierte dort die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe.

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