Brandstiftung vermutet: Feuersbrunst tobte in berüchtigtem Lager Moria

In der vergangenen Nacht kam es zu einem verheerenden Brand im Asyllager Moria auf der griechischen Insel Lesbos.
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Brandstiftung vermutet: Feuersbrunst tobte in berüchtigtem Lager Moria

Symbolbild: Pixabay

In der vergangenen Nacht kam es zu einem verheerenden Brand im Asyllager Moria auf der griechischen Insel Lesbos.

Mytilini. – Gegen 23 Uhr brach an mehreren Brandherden etwa zeitgleich ein Inferno los, das einen großen Teil des überbelegten Camps zerstörte. Mittlerweile deuten alle Hinweise auf eine absichtliche Legung des Feuers hin. Die Politik diskutiert sowohl in Griechenland als auch in anderen EU-Ländern über die Folgen des Brandes sowie die notwendigen Maßnahmen, um auf den Vorfall zu reagieren.

Pulverfass Moria entzündet sich zum wiederholten Mal

Zuvor hatte es einen Aufstand im Lager gegeben. Weil 35 Migranten einen positiven Corona-Test hatten, sollte es zur Isolation derselben samt ihrer Familien und Kontaktpersonen außerhalb des Lagers kommen. Es ist nicht das erste Mal, dass es zu Unruhen in und um das beengte Lager kommt. Es ist für 3.000 Personen ausgelegt, etwa 20.000 leben dort unter widrigen Umständen. Die hygienischen Zustände gelten als katastrophal.

Nicht zuletzt dadurch ist das Camp ein ständiges Pulverfass. Medienberichte lassen etwa anklingen, dass Teile des Lagers unter Kontrolle der Terrormiliz Islamischer Staat (ISIS) stehen. Und auch die Einheimischen haben von den ständigen Ankünften samt aller gesellschaftlicher Verwerfungen genug. Die Fällung von 5.000 Olivenbäumen, in Griechenland heiliges Kulturgut, für Feuerholz seitens Migranten entzürnte viele autochthone Griechen auf Lesbos umso mehr.

Dass die Stimmung auf der Insel schon länger aufgeladen ist, konnte auch Tagesstimme-Chefredakteur Stefan Juritz bei einem Lokalaugenschein im März einfangen. „Die Lage gestaltet sich […] höchst problematisch: Lesbos ist eine kleine Insel mit einem riesigen Anteil an Migranten ohne Perspektive,“ so sein Resümee von der Lage vor Ort.  

Deutsche Grüne werben für Aufnahme von Migranten

Der griechische Migrationsminister Notis Mitaraki bestätigte am Mittwoch einerseits, dass man von einer Brandlegung ausgeht. Außerdem plädiert die konservative Regierung dafür, wie auf dem Festland geschlossene Camps einzurichten, die unter ständiger Kontrolle stehen. Auch dieser Vorstoß spaltet die griechische Bevölkerung – manche Inselbewohner befürchten eine Verfestigung des Aufenthalts der Migranten. Dies berichtet der oberösterreichische Wochenblick am Mittwochnachmittag.

Ganz anders wiederum ist der Zugang etwa in der deutschen Politik. Dort fordern der Jungen Freiheit zufolge diverse Grünen-Politiker wie der EU-Parlamentarier Erik Marquardt oder die Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Katrin Göring-Eckardt, die Aufnahme der Migranten in Deutschland. In Österreich sorgt das Thema erneut für Dissens in der türkis-grünen Koalition. Während die Grünen sich für die Insassen des Lagers engagieren wollen, beharrt die ÖVP auf ihrem Nein zu deren Aufnahme.

FP-Nepp warnt vor Erpressbarkeit Europas

Bereits unlängst hatten die NEOS für eine Aufnahme von Personen aus griechischen Lagern plädiert. Die Freiheitlichen hingegen erteilen diesen Bestrebungen eine klare Absage. Der blaue Wiener Vizebürgermeister Dominik Nepp kommentierte den Vorfall wie folgt: „Wer das Dach, das ihn schützt, anzündet, hat in Österreich und ganz Europa nichts verloren“. Damit spielte er auf die mutmaßliche Brandstiftung an.

Nepp warnt zudem vor einer Erpressbarkeit Europas in dieser Frage: „Wenn Tausende von Moria in Europa verteilt werden und die Brandstifter Erfolg haben, wird es weiteren Zustrom geben und das Erfolgsmodell ‚Einreise durch Brandstiftung‘ fortgesetzt.“ Dabei zeige der jüngste Integrationsbericht, dass ein totaler Zuwanderungsstopp die Problematik lindern könne. Man müsse die österreichische Bevölkerung „vor weiterer Massenzuwanderung schützen“.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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