Coronavirus: Strafen für Verlassen von Sperrzonen

Italien ist nach China das weltweit am stärksten vom Coronavirus betroffene Land. Die Regierung setzt nun drastische Maßnahmen. 
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Coronavirus: Strafen für Verlassen von Sperrzonen

Symbolbild: Bargeld / Bild: Christoph Scholz / CC BY-SA (Bild zugeschnitten)

Italien ist nach China das weltweit am stärksten vom Coronavirus betroffene Land. Die Regierung setzt nun drastische Maßnahmen. 

Mailand/Rom. – Italiens Regierung hat am Wochenende ganz Mailand und die Lombardei und noch weitere Gebiete Norditaliens zur Sperrzone erklärt. In der Nacht auf Sonntag erklärte Ministerpräsident Giuseppe Conte in einer Pressekonferenz: „Diese Maßnahmen werden Unannehmlichkeiten bringen, aber dies ist der Moment der Selbstverantwortlichkeit.“ Bisher ist es nicht gelungen, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Wer die Sperrzonen ohne triftigen Grund verlässt, riskiert aktuell sogar Strafen und eine Festnahme.

Missachtung von Behördenverordnungen

„Wer sich an die Vorschriften nicht hält, verletzt Paragraf 650 des Strafgesetzbuches, der Missachtung von Behördenverordnungen ahndet. Sollte eine Person falsche Ausnahmen zum Ein- und Ausreiseverbot angeben, ist das strafrechtlich verfolgbar“, sagte der Premier im Interview mit der römischen Tageszeitung La Repubblica. Ausnahmen seien etwa nur bei wichtigen beruflichen und privaten Gründen sowie gesundheitlichen Notfällen vorgesehen, wie es am Montag hieß.

Das Innenministerium in Rom ordnete außerdem verschärfte Kontrollen an Busstationen, Bahnhöfen und Flughäfen an. Auch Autobahnen und Straßen werden verstärkt kontrolliert. Die besonderen Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, sollen zunächst bis 3. April gelten, hatte es am Sonntag geheißen.

Temperaturmessungen in Tirol und Kärnten

Indes soll es in Tirol ab Dienstag stichprobenartige Temperaturmessungen auf den Straßen und in Zügen geben. Zwei mobile Gesundheitscheck-Teams sollen am Brenner, also an der Autobahn, Landesstraße und im Zugverkehr, sowie an den Grenzen Sillian und Reschenpass punktuelle Gesundheitskontrollen vornehmen, teilte das Land am Sonntag mit. „Die Reisetätigkeiten aus den betroffenen norditalienischen Krisengebieten sollen insgesamt überdacht und bestmöglich vermieden werden. Die Gesundheitschecks in den Grenzbereichen vom Brenner, Reschenpass und Sillian betreffen sowohl den Straßenverkehr auf Autobahn und Landesstraße, als auch den Zugverkehr“, erklärte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP).

Am Sonntag berieten die zuständigen Behördenvertreter in Kärnten, wobei sie betonten, dass die Vorgaben des Bundes „bedauerlicherweise sehr vage“ seien, wie der Landespressedienst berichtete. Das Experten-Koordinationsgremium tagte am Montag noch einmal gemeinsam mit Vertretern der Polizei in der Landesregierung. Thema war, wie die von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) erlassene Verordnung umgesetzt werden soll, wonach Personen, die nach Österreich einreisen, einer Fiebermessung unterzogen werden sollen. Dabei wurde festgelegt, dass es ab Dienstag mobile Gesundheitschecks geben wird.

Der Artikel wurde um 16:40 Uhr um die Informationen im letzten Absatz ergänzt.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und absolvierte dort die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe.

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