EU: Eine halbe Million 513.000 Asylanträge im ersten Halbjahr 2024

Die EU verzeichnet einen leichten Rückgang der Asylanträge im ersten Halbjahra 2024. Deutschland bleibt Spitzenreiter, aber auch hier sind die Zahlen rückläufig.

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EU: Eine halbe Million 513.000 Asylanträge im ersten Halbjahr 2024

Ein Boot mit Migranten vor der libyschen Küste.

© IMAGO / SOPA Images

Brüssel. – Im ersten Halbjahr 2024 wurden in der Europäischen Union sowie in Norwegen und der Schweiz 513.000 neue Asylanträge registriert. Wie die Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) in Malta mitteilte, ist dies ein leichter Rückgang um 6.000 Anträge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Trotz des Rückgangs bleibt die Gesamtzahl der Anträge hoch.

Deutschland verzeichnete erneut die höchste Zahl an Asylanträgen unter den 29 betrachteten Staaten. Im ersten Halbjahr 2024 wurden hier 124.000 Anträge gestellt, was fast einem Viertel der Gesamtzahl entspricht. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet dies jedoch einen Rückgang um rund 30.000 Anträge. Für das Gesamtjahr 2024 prognostiziert die EUAA wieder mehr als eine Million Anträge.

Hauptherkunftsländer der Asylsuchenden

Die meisten Asylbewerber kamen wie im Vorjahr aus Syrien mit insgesamt 71.000 Anträgen. Dies entspricht einem Anstieg von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Afghanische Asylbewerber stellten 45.000 Anträge, was einem Rückgang von 18 Prozent entspricht. Weitere wichtige Herkunftsländer sind Venezuela mit 37.000 Antragstellern, wobei fast alle Anträge in Spanien gestellt wurden. In diesen Zahlen sind die rund 4,5 Millionen Menschen aus der Ukraine nicht enthalten, die aufgrund des russischen Angriffskrieges vorübergehenden Schutz in der EU erhalten haben.

Spanien verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 88.000 Asylerstanträge, was im Vergleich zum Vorjahr eine nahezu stabile Zahl darstellt und Platz zwei in der EU-Rangliste bedeutet. Italien folgt mit 85.000 Anträgen, was einem deutlichen Anstieg um rund ein Drittel entspricht. Zypern führt mit insgesamt 4.900 Anträgen die Statistik pro Kopf der Bevölkerung an. Großbritannien, das nicht mehr zur EU gehört, ist in dieser Statistik nicht enthalten.

Anerkennungsquote auf historischem Höchststand

Die Anerkennungsquote von Asylanträgen in erster Instanz liegt derzeit bei 46 Prozent. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Bis Ende 2023 hat die EU eine umfassende Reform ihres Asylsystems beschlossen, die unter anderem strengere Verfahren für Asylbewerber mit geringen Anerkennungschancen an den Außengrenzen der Union vorsieht.

Der Umgang mit Asylsuchenden bleibt ein zentrales Thema der europäischen Politik. Die jüngsten Statistiken zeigen einen leichten Rückgang der Asylanträge, während die Anerkennungsquote gestiegen ist. Die kommenden Monate könnten weitere Entwicklungen in der EU-Asylpolitik bringen, insbesondere im Hinblick auf die Umsetzung der neuen Reformen.

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