„Frau Merkel, wann werden Sie sich bei den Deutschen entschuldigen?“

Der britische EU-Abgeordnete Nigel Farage (UKIP) hat im EU-Parlament auf die Rede der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel reagiert. Er forderte von Merkel eine Entschuldigung für ihre Asyl- und Migrationspolitik.
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„Frau Merkel, wann werden Sie sich bei den Deutschen entschuldigen?“

Bild: Screenshot via YouTube
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Der britische EU-Abgeordnete Nigel Farage (UKIP) hat im EU-Parlament auf die Rede der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel reagiert. Er forderte von Merkel eine Entschuldigung für ihre Asyl- und Migrationspolitik.

Straßburg (Frankreich). Angela Merkel (CDU) hat sich am Dienstag in ihrer Rede vor dem EU-Parlament unter anderem für die Schaffung einer EU-Armee ausgesprochen. Beim Thema Asyl und Migration wiederum gab Merkel Probleme und Fehler zu. Europa sei hier „noch nicht so geeint“, wie sich das die Kanzlerin wünsche. Es sei rückblickend „leichtsinnig“ gewesen, einen Schengenraum mit offenen Grenzen erarbeitet zu haben und erst jetzt ein Ein- und Ausreiseregister einzuführen, zitiert „Zeit Online“ Merkel. Wichtig sei nun, in der EU an gemeinsamen Asylverfahren und einem gemeinsamen Grenzschutz zu arbeiten, betonte die Kanzlerin.

„Wir wollen mit dieser von Deutschland dominierten EU nichts zu tun haben“

Der britische EU-Abgeordnete Nigel Farage (UKIP) nutzte seine Redezeit anschließend für eine Generalabrechnung mit Merkel. Die Briten sollten der deutschen Kanzlerin dankbar sein, denn ohne sie wäre es nie zum Brexit gekommen. Und der Ex-UKIP-Chef zeigte sich davon überzeugt, dass dank Merkels Migrations- und Asylpolitik die Euroskeptiker nach der EU-Wahl im Mai „in riesiger Zahl“ in das EU-Parlament einziehen würden.

„Ihr ‚Wir schaffen das‘ hat eine riesige Migrantenflut ausgelöst, einen Ansturm übers Mittelmeer: Junge Männer aus sehr unterschiedlichen Kulturen, die niemals die Absicht hatten, sich hier zu integrieren. Junge Männer, von denen keiner je wirklich ein Flüchtling war. Wir haben uns das beim Brexit-Referendum angesehen und gesagt, mit dieser von Deutschland dominierten EU wollen wir nichts zu tun haben, und wir wollen ganz sicher nicht den Preis für Ihr Versagen zahlen, Frau Merkel“, fuhr Farage fort.

„Grenzöffnung war schlechteste politische Entscheidung der Nachkriegszeit“

Merkels „Entscheidung zur Grenzöffnung“ sei die „schlechteste politische Entscheidung der Nachkriegszeit in Europa“ gewesen, meint der UKIP-Abgeordnete. „Frau Merkel, ist es nicht Zeit, dass Sie ihren Fehler endlich zugeben, ist es nicht Zeit, dass Sie sich bei den deutschen Bürgern und den Bürgern vieler anderer Gemeinden entschuldigen, und sagen: ‚Es tut mir leid, was ich euch angetan habe und die Probleme, die ich für viele Jahrzehnte verursacht habe?'“

Farage gegen EU-Armee

Auch zum Thema EU-Armee positionierte sich der Brite ebenso eindeutig: „Man sagt uns, diese EU soll jetzt ein Imperium werden, mit einer eigenen Armee, diese undemokratische EU, die ihre Grenzen immer weiter nach Osten streckt, eine EU, die einen neuen Kalten Krieg gegen die USA ausgerufen hat, eine EU, die die Geschichte umschreiben will.“

100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs sollte man sich ernsthaft Sorgen machen, so Farage. „Man sagt uns, dass eine aufgerüstete EU irgendwie ein Friedensgarant sein soll. Da schlage ich vor, dass Sie alle nochmal gründlich drüber nachdenken. Vielleicht brauchen Sie alle noch ein bisschen Geschichtsunterricht. Die EU wurde nämlich gegründet, um der Übermacht Deutschlands entgegenzutreten. Doch was wir heute hier gesehen haben, war ein eiskalter Putsch.“ Damit sei der Brexit nach Ansicht des UKIP-Abgeordneten „unumgänglich“ geworden.

Über den Autor
Stefan Juritz

Stefan Juritz

Stefan Juritz wurde 1988 in Kärnten geboren und lebt in der Steiermark. In Graz studierte er Germanistik und Philosophie an der Karl-Franzens-Universität. Seit 2022 ist er FREILICH-Chefredakteur.

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