Journalist Billy Six: Erstmals Kontakt nach Deutschland

Seit nunmehr zwei Monaten ist der deutsche Journalist Billy Six in Venezuela in Haft. Bisher wurde Six jeglicher Kontakt nach Deutschland verweht, jetzt erhielt er erstmals Besuch von einem Botschafter und durfte nach Hause telefonieren.
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Journalist Billy Six: Erstmals Kontakt nach Deutschland

Bild Six: Mariab35 via Wikimedia Commons [CC BY-SA 4.0] (Bild zugeschnitten) / Bild El Helicoide: Damián Fossi via Flickr [CC BY-SA 2.0] (umrandet) / Collage: Die Tagesstimme.

Seit nunmehr zwei Monaten ist der deutsche Journalist Billy Six in Venezuela in Haft. Bisher wurde Six jeglicher Kontakt nach Deutschland verweht, jetzt erhielt er erstmals Besuch von einem Botschafter und durfte nach Hause telefonieren.

Caracas. Bis zum 2. Februar hat die Militärstaatsanwaltschaft Zeit, den deutschen Journalisten anzuklagen. Bis dahin sitzt er weiter in Untersuchungshaft, in der berüchtigten Haftanstalt El Helicoide in Venezuela. Der Vorwurf gegen Six lautet Spionage und Rebellion. Bis dato erhielt der deutsche Journalist allerdings nur wenig Unterstützung aus seinem Heimatland. Ein medialer Aufschrei blieb aus und auch die Bemühungen der Botschaft verliefen schleppend. Jetzt bekam Six jedoch erstmals Besuch von einem Botschafter und durfte mit seinen Eltern telefonieren.

„Six wird gut behandelt“

„Wir haben erfahren, daß es Billy den Umständen entsprechend gut geht. Er bekommt genug zu essen und wird gut behandelt“, äußerten sich die Eltern von Billy Six gegenüber der Jungen Freiheit. Zudem habe er jetzt in seiner Einzelzelle neben einem Bett und einer Toilette auch einen Tisch mit Stuhl bekommen. Vor dem Treffen mit dem Botschafter durfte Six sogar zum Friseur. Gegenüber der Jungen Freiheit betonte das Auswärtige Amt ferner, man werde sich weiterhin intensiv um Six bemühen. Außerdem habe man die venezolanischen Behörden an ihre Völkerrechtlichen Verpflichtungen erinnert. Was das genau heißt, bleibt jedoch offen.

Zuvor hatten die Eltern von Six jedoch eine Negativerfahrungen mit dem Auswärtigen Amt machen müssen. Ihre Bitte an die Deutsche Botschaft, sich dafür einzusetzen, dass Billy Six seine notwendigen Medikamente gegen das Dengue-Fieber benötigt, wurde schlicht abgelehnt. Der Versuch sich auf diplomatischem Wege dafür einzusetzen blieb aus.

Gesteigerte Solidarität

Mittlerweile hat sich aber auch die Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen für Six eingesetzt. Der Geschäftsführer Christian Mihr meint: „Die hanebüchenen Vorwürfe sind ein deutliches Zeichen dafür, daß Billy Six aufgrund seiner journalistischen Tätigkeit in Haft sitzt“. Ferner sei es nicht rechtens einen Zivilisten vor das Militärgericht stellen zu wollen. Nachdem die bundesdeutsche Berichterstattung über die Inhaftierung von Billy Six eher nüchtern ausfiel (lesen Sie hierzu einen Kommentar von Julian Schernthaner), hat es das Thema durch die anhaltende Thematisierung in den Sozialen Medien in die öffentliche Wahrnehmung geschafft. So solidarisierten sich beispielsweise auch der WELT-Journalist Deniz Yücel mit dem Journalisten der Jungen Freiheit.

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