Klimaforscher lässt „die ganze Wahrheit“ aus und wird in Fachzeitschrift veröffentlicht
Ein Klimaforscher, der kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift Nature publizierte, erklärte, dass ihm dies nur gelungen sei, weil er einem Narrativ gefolgt sei, von dem er wusste, dass es den Redakteuren der Zeitschrift gefallen würde. Doch so sollte Wissenschaft nicht funktionieren, erklärt er.
Patrick Brown ist promovierter Klimawissenschaftler und Co-Direktor des Klima- und Energieteams am Breakthrough, einem globalen Forschungszentrum, das laut Selbstbeschreibung „technologische Lösungen für die Herausforderungen der Umwelt und der menschlichen Entwicklung ermittelt und fördert“. Anfang September veröffentlichte Brown einen Artikel in The Free Press, in dem er zugab, „die ganze Wahrheit weggelassen“ zu haben, damit sein wissenschaftlicher Artikel über den Klimawandel von der renommierten Fachzeitschrift Nature angenommen und veröffentlicht wird.
Klimawandel „bei weitem“ nicht der einzige wichtige Faktor
In dem Artikel der Free Press erklärt der Klimaforscher, dass der Klimawandel zwar ein wichtiger Faktor sei, der Waldbrände in vielen Teilen der Welt beeinflusse, aber „bei weitem“ nicht der einzige, der die alleinige Aufmerksamkeit der Wissenschaftler verdiene. „Warum also konzentriert sich die Presse so sehr auf den Klimawandel als Hauptursache?“, fragt Brown und beantwortet die Frage im nächsten Atemzug gleich selbst: „Vielleicht aus den gleichen Gründen, aus denen ich gerade einen wissenschaftlichen Artikel über Waldbrände in Nature, einer der renommiertesten Fachzeitschriften der Welt, veröffentlicht habe: Es ist eine einfache Geschichte, die denjenigen belohnt, der sie erzählt.
Der von Brown veröffentlichte Artikel mit dem Titel „Climate warming increases extreme daily wildfire growth risk in California“ befasst sich ausschließlich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf das Verhalten extremer Waldbrände. Brown erklärt, dass er wusste, dass er in seinem Artikel keine anderen Schlüsselaspekte messen würde, da diese die Geschichte, die angesehene Zeitschriften wie Nature und Science erzählen wollen, verwässern würden.
„Praxis verzerrt Großteil der Forschung“
Für Wissenschaftler sei es wichtig, in angesehenen Fachzeitschriften zu publizieren, erklärt Brown. Sie seien in vielerlei Hinsicht Türöffner für eine erfolgreiche akademische Karriere. Die Herausgeber renommierter Fachzeitschriften, so Brown, hätten durch die Veröffentlichung oder Ablehnung von eingereichten Artikeln deutlich gemacht, dass sie Artikel über den Klimawandel wollten, die bestimmte, vorab vereinbarte Narrative unterstützten – selbst wenn diese Narrative auf Kosten breiterer Erkenntnisse für die Gesellschaft gingen.
„In der Klimawissenschaft geht es weniger darum, die Komplexität der Welt zu verstehen, als vielmehr darum, als eine Art Kassandra die Öffentlichkeit eindringlich vor den Gefahren des Klimawandels zu warnen“, räumt Brown ein. Dieser verständliche Instinkt verzerre jedoch einen Großteil der klimawissenschaftlichen Forschung, informiere die Öffentlichkeit falsch und erschwere die Entwicklung praktischer Lösungen.