„Klimaseniorinnen“ bringen erste Klimaklage vor EGMR
Das Gericht soll nun prüfen, ob und auf welche Art Menschenrechte einzelne Staaten verpflichten, den Klimawandel aufzuhalten.
Bern/Straßburg. - Diese Woche hat sich der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg erstmals mit Klagen im Zusammenhang mit dem Klimawandel befasst. Unter anderem ging es um eine Klage des Vereins „Klimaseniorinnen Schweiz“. Die gut 2.000 Frauen, die dem Verein angehören und ein Durchschnittsalter von 73 Jahren aufweisen, sehen ihre Gesundheit durch die Erderwärmung und die steigenden Temperaturen besonders bedroht. Mit ihrer Klage vor dem EGMR wollen die Frauen erreichen, dass die Schweiz per Gerichtsbeschluss zu mehr Klimaschutz gezwungen wird. Aktuell unternimmt das Land ihrer Ansicht nach nicht genug für den Schutz des Klimas und verstößt damit gegen die Menschenrechte.
Vor Gericht soll nun geprüft werden, ob und auf welche Art Menschenrechte einzelne Staaten verpflichten, den Klimawandel aufzuhalten. Ein Urteil wird jedoch erst in mehreren Monaten erwartet. „Wir sind zuversichtlich, dass wir mit diesem Fall Geschichte schreiben und die Schweiz zu mehr Klimaschutz bewegen können“, zitiert der ORF Anne Mahrer, Co-Präsidentin der Klimaseniorinnen Schweiz. Diese werden in ihrer Klage von Greenpeace unterstützt. „Der heutige Tag hat das Potenzial, als Meilenstein in die Geschichte im weltweiten Kampf gegen die sich immer deutlicher abzeichnende Klimakatastrophe einzugehen“, kommentierte die Umweltschutzorganisation.