Machetenangriff von Marokkaner auf Kirche war Terrorakt
Im Süden Spaniens ist ein Mann einem Angriff mit einer Machete zum Opfer gefallen. Der Verdächtige war in zwei Kirchen eingedrungen.
Algeciras. - In der südspanischen Stadt Algeciras, die als einer der wichtigsten Transithäfen nach Nordafrika gilt, ist ein Kirchendiener Opfer eines brutalen Überfalls geworden. Wie der staatliche Fernsehsender RTVE und andere spanische Medien berichteten, verletzte der mutmaßliche Täter in einer weiteren Kirche vier Menschen zum Teil schwer, darunter einen Priester. Die Leiche des Kirchendieners wurde von Passanten auf einem öffentlichen Platz vor der Kirche gefunden, der Tatverdächtige befindet sich in Gewahrsam der Nationalpolizei. Diese behandelt die brutalen Angriffe derzeit als Terrorakt. Der Angreifer sei wohl dem „dschihadistischen Salafismus verbunden“, heißt es im Bericht des zuständigen Ermittlungsrichters am Nationalen Gerichtshof in Madrid.
Angreifer stand wegen Radikalisierung unter Beobachtung
Zum Tatmotiv gibt es bislang keine offiziellen Aussagen. Augenzeugen zufolge soll es sich bei dem Täter um einen jungen Marokkaner handeln. Vor der Attacke habe er etwa gerufen: „Die einzige Religion, der man folgen sollte, ist der Islam!“, berichtete die Zeitung elDiario.es. Er habe den Priester mit einer Machete angegriffen und verletzt. Anschließend lief er zur 200 Meter entfernten La Palma, wo sich ihm der Messdiener entgegenstellte und dies mit dem Leben bezahlte. Zuvor war bereits bekanntgeworden, dass der mutmaßliche Terrorist entgegen erster Berichte doch wegen Radikalisierung unter Beobachtung der Polizei gestanden war. Das spanische Innenministerium bestätigte entsprechende Medienberichte.
Die Staatsanwaltschaft teilte unterdessen mit, sie wolle beim Ermittlungsrichter Untersuchungshaft ohne Recht auf Freilassung gegen Kaution beantragen. Darüber soll am Montag bei der richterlichen Vorführung entschieden werden. Der 25-jährige Marokkaner hatte sich nach Angaben des Ministeriums illegal in Spanien aufgehalten und sollte abgeschoben werden, wie orf.at berichtet.