Messer-Attentat in Paris erschüttert Frankreich

Eine Gewalttat an einem Pariser Bahnhof erschüttert die grandé nation.

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Messer-Attentat in Paris erschüttert Frankreich

Gare du Nord

© flickr CC BY-NC 2.0

Paris. - Am berühmten Bahnhof Gare du Nord kam es am Mittwochmorgen zu einem Amoklauf. Der mutmaßliche Täter zog zur Stoßzeit ein Messer und verletzte sechs Menschen teils schwer. Der Täter konnte von der Polizei überwältigt werden und wurde in ein nahegelegenes Krankenhaus überführt. Da der Tatverdächtige bei der Festnahme Widerstand leistete, mussten mehrere Beamte ihr Feuer eröffnen. Laut dem französischen Innenminister Gérald Darmanin gibt es bislang keine Informationen über das Tatmotiv, die Polizei hält einen extremistischen Hintergrund für möglich.

Innerhalb von Minuten verwandelt sich der Bahnhof in ein Blutbad

Nach aktuellen Berichten soll der Angriff gegen 6:42 Uhr begonnen haben. Der Tatverdächtige griff zunächst einen Mann vor dem Bahnhof an und stach rund 15 Mal auf sein Opfer ein. Der Mann liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Anschließend sei der Angreifer in das Bahnhofsgebäude gestürmt und habe vier Zivilisten und einen Beamten der Grenzpolizei angegriffen. Dem Letzteren soll der Angreifer von hinten in den Rücken gestochen haben, die schusssichere Weste des Beamten soll diesen jedoch vor den tödlichen Stichen geschützt haben. Durch das schnelle Agieren weiterer Sicherheitskräfte wurde der Amoklauf nach nur wenigen Minuten gestoppt. Durch den Einsatz ihrer Schusswaffen konnten die Beamten weitere Opfer der Bluttat verhindern.

Angreifer hielt sich illegal im Land auf

Wie der Sender BFMTV und die Zeitung Le Parisien berichteten, stammt der Angreifer aus Libyen. Der 22-Jährige lebt seit drei Jahren in Frankreich. Seit mindestens 2022, als ihm gegenüber die Verpflichtung zum Verlassen des französischen Hoheitsgebiets (OQFT) ausgesprochen worden war, illegal im Land aufhält. Den Behörden war der Mann durch Eigentumsdelikte bereits bekannt und er saß auch schon mehrfach in Haft. Ein Mal soll er sogar einen Fluchtversuch unternommen haben. Gehaust hat er in Seine Saint Denis, also einem der Pariser Banlieus. Die Tatsache, dass er sich – wie auch schon der mutmaßliche Täter im Fall Lola – illegal im Land aufhielt, zeigt einmal mehr den Mangel an Kapazität oder Willen der französischen Regierung auf, Menschen, die sich illegal im Land aufhalten und schon mehrfach mit Sicherheitsbehörden in Berührung gekommen sind, auszuweisen.

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