Migration: Illegale Einreisen nach Griechenland steigen wieder

In den Lagern der griechischen Inseln befinden sich aktuell mehr als 41.000 Migranten. Das ist die höchste Zahl seit Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspaktes im März 2016.
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Migration: Illegale Einreisen nach Griechenland steigen wieder

Symbolbild (Migranten vor Lesbos, 2015): Ggia via Wikimedia Commons [CC BY-SA 4.0] [Bild zugeschnitten]

In den Lagern der griechischen Inseln befinden sich aktuell mehr als 41.000 Migranten. Das ist die höchste Zahl seit Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspaktes im März 2016.

Mytilini/Athen. – Der Beauftragte der griechischen Regierung für die Erstaufnahme von Migranten, Manos Logothetis, sagte zu den Zeitungen der Funke Mediengruppe, „die Krise ist aktuell und sie ist gravierend“. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) kamen bis zum 15. Dezember 71.368 Migranten aus der Türkei ins Land. Das waren 20.860 mehr als im Jahr zuvor. Logothetis kündigte an, dass die Regierung in Athen 2020 von den Inseln 10.000 Asylsuchende in Richtung Türkei abschieben wolle.

Zehntausende Migranten auf griechischen Inseln

Die Lage in den völlig überfüllten Lagern auf den Inseln der Ägäis wird zunehmend schlechter. In und um das Lager von Moria auf der Insel Lesbos leben etwa mehr als 18.000 Menschen, bei einer Aufnahmekapazität von rund 2.850. Nach jüngsten Angaben des zuständigen Ministeriums in Athen befinden sich in den Lagern der Inseln mehr als 41.000 Migranten. Das ist die höchste Zahl seit Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspaktes im März 2016. Noch im April lebten auf den betroffenen Inseln 14.000 Migranten.

Erdogan kritisiert fehlende Unterstützung

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat der internationalen Gemeinschaft unterdessen fehlende Unterstützung bei der Versorgung der syrischen Migranten vorgeworfen. Die Türkei habe im Oktober eine Offensive zur Schaffung einer Sicherheitszone in Nordsyrien gestartet, „damit die Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren können“, sagte Erdogan beim Globalen Flüchtlingsforum in Genf. Doch „niemand scheint entschlossen, uns zu helfen“. Da die Türkei „nicht die erwartete Hilfe von der internationalen Gemeinschaft erhalten hat, waren wir gezwungen, uns um unseren eigenen Schutz zu kümmern“, sagte Erdogan weiter.

Möglichkeit zur Rückkehr in Heimat schaffen

In Genf wies Erdogan erneut auf die enormen Anstrengungen der Türkei bei der Aufnahme von 3,7 Millionen Migranten hin. Damit habe die Türkei so viele Migranten – überwiegend aus Syrien – aufgenommen wie kein anderes Land. „Das ist eine Last, die wir seit neun Jahren tragen. Wir müssen eine Formel finden, die es den Flüchtlingen ermöglicht, in ihrem Heimatland zu bleiben und diejenigen, die bereits in die Türkei gekommen sind, wieder in ihrer Heimat anzusiedeln“, so Erdogan.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und absolvierte dort die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe.

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