Redefreiheit an US-Universitäten: Harvard erhält null von 100 möglichen Punkten

Die Foundation for Individual Rights and Expression (FIRE) veröffentlicht jedes Jahr eine Rangliste, die zeigt, wie es um die Meinungsfreiheit an US-amerikanischen Universitäten bestellt ist. Die Harvard Universität schneidet bereits zum wiederholten Mal schlecht ab.

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Redefreiheit an US-Universitäten: Harvard erhält null von 100 möglichen Punkten

An der Harvard Universität ist es um die Redefreiheit schlecht bestellt.

© IMAGO / Pond5 Images

Cambridge, Massachusetts. – Die Eliteuniversität Harvard ist offiziell die schlechteste Hochschule 2023, wenn es um die Meinungsfreiheit geht. Das geht aus einer Rangliste hervor, die am Mittwoch von der Foundation for Individual Rights and Expression (FIRE) veröffentlicht wurde. „Ich bin nicht wirklich überrascht“, erklärte Sean Stevens, Direktor für Meinungsumfragen und Analysen bei FIRE. „Wir führen diese Rankings schon seit Jahren durch, und Harvard steht immer ganz unten.“

Tatsächliche Punktezahl sogar im Minusbereich

Obwohl Harvard die renommierteste akademische Institution des Landes ist, erhielt sie bei der Bewertung der Meinungsfreiheit 0,00 von 100 möglichen Punkten, wie etwa die New York Post berichtete. Das Ergebnis sei aber noch „großzügig“, heißt es von FIRE. Denn nach eigenen Berechnungen lag die tatsächliche Punktzahl sogar bei -10,69. Das Ergebnis kam dadurch zustande, weil sich neun Professoren und Forscher an der Harvard-Universität wegen Äußerungen mit Forderungen nach Strafen oder sogar Entlassungen konfrontiert sahen. Für sieben der neun gab es am Ende tatsächlich berufliche Konsequenzen.

„Ich dachte, es sei fast unmöglich, dass eine Hochschule unter Null fällt, aber es gab so viele Sanktionen gegen Wissenschaftler“, sagte Stevens.


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Meinung der Studenten mitberücksichtigt

Die Punktzahl wird zum Beispiel danach berechnet, wie sehr die Universität die freie Meinungsäußerung unterstützt und wie viele Professoren, Studenten und Redner auf dem Campus wegen ihrer Äußerungen ins Visier der Behörden geraten sind. Bonuspunkte werden vergeben, wenn sich die Hochschulleitung für die Rechte derer einsetzt, deren Meinungsfreiheit bedroht ist. Die Rangliste berücksichtigt auch die Meinung der Studenten zur Meinungsfreiheit, die FIRE in Zusammenarbeit mit dem Forschungsunternehmen College Pulse in Umfragen ermittelt hat.

Dennoch dürfte das schlechte Abschneiden einige überraschen, haben sich doch Anfang des Jahres mehr als 100 Professoren zusammengeschlossen, um einen Rat für akademische Freiheit zu gründen, der sich für offene Untersuchungen auf dem Campus einsetzt. „Wir befinden uns in einer Krise“, sagte Janet Halley, Professorin an der Harvard Law School und Mitglied des Rates, der New York Post im April. „Vielen, vielen Menschen werden Disziplinarverfahren angedroht – und tatsächlich auch durchgeführt –, weil sie von ihrer Redefreiheit und ihrer akademischen Freiheit Gebrauch machen.“

Technische Universität mit bestem Ergebnis

Universitäten, die besser abschneiden als Harvard, sind die University of Pennsylvania in Philadelphia, die University of South Carolina in Columbia, die Georgetown University in Washington D.C. und die Fordham University in der Bronx und Manhattan. Die Nummer eins in Sachen Meinungsfreiheit ist hingegen die Michigan Technological University in Houghton, Michigan. Sie erhielt 78,01 von 100 möglichen Punkten. „Ich bin nicht unbedingt überrascht, dass es an einer technischen Hochschule ein besseres Klima für freie Meinungsäußerung herrscht, vor allem weil dort nicht so viel über kontroverse Themen gesprochen wird“, sagte Stevens. Auf den Rängen zwei bis fünf folgen die Auburn University, die University of New Hampshire, die Oregon State University und die Florida State University.

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