Schweiz: Migration als Hauptfaktor des Bevölkerungswachstums
Die Bevölkerung der Schweiz wächst. Grund dafür ist aber nicht etwa eine steigende Geburtenrate.
Bern. – Ende 2022 lebten mehr als 8,8 Millionen Menschen in der Schweiz. Die ständige Wohnbevölkerung wuchs damit um 76.600 Personen (+ 0,9 Prozent). Im Vergleich mit den EU-Ländern (+ 0,6 Prozent) verzeichnete die Schweiz damit eine ähnliche Wachstumsrate wie Dänemark und Liechtenstein (je + 1 Prozent), wie das Bundesamt für Statistik mitteilt.
Bevölkerungswachstum schreitet fort
Damit setzt sich das Bevölkerungswachstum weiter fort, wenn auch weniger stark als vor 2017. In den letzten fünf Jahren lag es sich zwischen + 0,7 Prozent und + 0,8 Prozent. Im Jahr 2022 lag es mit + 0,9 Prozent leicht über den Werten der Vorjahre.
Von den insgesamt 8.815.400 Einwohnern waren 6.519.400 Schweizer (74 Prozent) und 2.296.000 Ausländer (26 Prozent). Die Zahl der Schweizer stieg um 24.800 Personen (+ 0,4 Prozent gegenüber 2021), jene der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung um 51.800 Personen (+ 2,3 Prozent gegenüber 2021). Am stärksten wuchs die Zahl der ausländischen Einwohner im Kanton Nidwalden, nämlich um 6,7 Prozent.
Deutsche als größte Einwanderungsgruppe
Die Migration ist somit der Hauptfaktor des Bevölkerungswachstums. Im Jahr 2022 verzeichnete die Schweiz 190.900 Einwanderungen. Davon waren 21.800 Schweizer und 169.100 Ausländer. Die Auswanderung belief sich auf 122.100 Personen, davon 31.300 Schweizer und 90.900 Ausländer. Sowohl die Einwanderung als auch die Auswanderung haben somit gegenüber 2021 zugenommen (+ 15,2 Prozent beziehungsweise + 4,6 Prozent).
Differenziert nach Staatsangehörigkeit wanderten seit 1981 jährlich am meisten Schweizerinnen und Schweizer in die Schweiz ein. Im Jahr 2022 stellten die deutschen Staatsangehörigen erstmals die größte Einwanderungsgruppe. Auf sie entfielen 24.200 Einwanderungen, auf Schweizerinnen und Schweizer 21.800. Bei der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung 2022 nach Staatsangehörigkeit waren deutsche, italienische, französische, portugiesische und kosovarische Staatsangehörige am stärksten vertreten. Auch aus Spanien, Nordmazedonien, der Türkei und Serbien wanderten im vergangenen Jahr viele Personen in die Schweiz ein.