Stanford-Professor: „Lauterbach scheint schlecht informiert zu sein“

Auf der Kurznachrichtenplattform X wurde ein Stanford-Professor in Bezug auf Lauterbachs Coronapolitik nun ungewöhnlich deutlich und warf dem Gesundheitsminister vor, „unglaublich schlecht über die Coronawissenschaft informiert“ zu sein.

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Stanford-Professor: „Lauterbach scheint schlecht informiert zu sein“

Der deutsche Gesundheitsminister muss aktuell scharfe Kritik aus dem Ausland einstecken.

© IMAGO / Future Image

Stanford/Berlin. – Karl Lauterbach (SPD) beruft sich in seiner Coronapolitik immer wieder auf die Wissenschaft und argumentiert mit Studien und Artikeln. Doch ausgerechnet von einem renommierten Wissenschaftler und Stanford-Professor erntet der deutsche Gesundheitsminister nun Kritik. Jayanta Bhattacharya, Experte für Gesundheitsökonomie und Professor an der Stanford University in Kalifornien, warf Lauterbach auf X (früher Twitter) vor, „unglaublich schlecht über die Coronawissenschaft informiert“ zu sein.

RBB-Interview als Grund für den Tweet

Battacharya hatte auf der Plattform X auf den englischsprachigen Tweet eines reichweitenstarken deutschen Nutzers, TheRealTom, geantwortet: „Wenn diese Übersetzung stimmt, ist der deutsche Gesundheitsminister über die Covid-Wissenschaft unglaublich falsch informiert“.

Der ursprüngliche Tweet zeigt Ausschnitte aus einem RBB-Interview mit Karl Lauterbach vom März 2022. Der Gesundheitsminister beklagt darin ein „exponentielles Wachstum nicht nur bei den Viren, sondern auch bei den Falschmeldungen. Und da braucht es nur wenige Wissenschaftler. Bei Corona habe es zum Beispiel einen Wissenschaftler gegeben, so Lauterbach, „der früher übrigens sehr gute Arbeit gemacht hat, aber jetzt abgedriftet ist, ein Stanford-Wissenschaftler: Ioannidis“. Der griechisch-amerikanische Gesundheitswissenschaftler und Statistiker John P. A. Ioannidis gilt als Koryphäe auf seinem Gebiet.

Dieser habe, so Lauterbach damals weiter, „eine Deklaration gemacht, Great Barrington Declaration, wo es im Wesentlichen darum ging, dass das Virus gar nicht so gefährlich ist, die Leute nicht daran sterben, dass die Grippe gefährlicher sei, und viele weitere Dinge“. Ioannidis sei „einfach unfassbar oft zitiert worden von denjenigen, von denen es einfach viel zu viele gibt, die gerne die erleichternde Nachricht hören wollen: Es ist alles halb so wild, wir müssen nichts tun“. Mit solchen Leuten, sagt Lauterbach im Video, habe er früher oft zu tun gehabt, „auch in der Epidemiologie: der abgehalfterte Wissenschaftler, der irgendwann an der Elite-Uni gewesen ist, den kein Mensch noch kennt, der dann mit der Verheißung kommt: Fleisch ist gesund“.

Schaden für Arme, Kinder und Arbeiterklasse

Battacharya reagierte auf das Interview sehr deutlich: Es tue ihm leid, dass die Deutschen während Corona einen so unqualifizierten Gesundheitsminister gehabt hätten. In vier Punkten entgegnete er Lauterbachs Aussagen: Erstens gehöre Professor John Ioannidis keineswegs zum alten Eisen, sondern zu den am meisten publizierten und zitierten Wissenschaftlern zum Thema Covid. Zweitens habe er die Great Barrington Declaration weder verfasst noch unterzeichnet. Drittens habe diese Deklaration das Virus auch nicht für harmlos erklärt: „Im Gegenteil wurde ein gezielterer Schutz für ältere Menschen gefordert, da für diese Gruppe ein hohes Risiko einer Covid-Infektion besteht.“ Viertens schreibt Battacharya: „Lauterbach scheint keine Ahnung zu haben, welchen Schaden seine Lockdown-Politik den Armen, den Kindern und der Arbeiterklasse zugefügt hat. Deutschland hat schlechtere Covid-Ergebnisse als das benachbarte Schweden.“

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