Umfrage zeigt: Deutsche haben mehr Angst vor Migration als vor Putin
Vom 16. bis 18. Februar findet in der bayerischen Landeshauptstadt wieder die Münchner Sicherheitskonferenz (MSK) statt. Wenige Tage vor Beginn der Konferenz wurden die Ergebnisse einer Umfrage vorgestellt, wonach in Deutschland die Angst vor Putin abgenommen und die Angst vor Migration zugenommen hat.
Berlin/München. – Laut einer Umfrage für die Münchner Sicherheitskonferenz ist im Westen die Wahrnehmung, Russland sei eine Bedrohung, erneut zurückgegangen. Wie aus dem Münchner Sicherheitsindex 2024 hervorgeht, den die Sicherheitskonferenz jetzt in Berlin vorstellte, sehen die Menschen stattdessen Massenmigration, Cyberangriffe, Klimaerwärmung und islamischen Extremismus als größere Sicherheitsrisiken.
Sorgen in den Ländern unterschiedlich
Für den Index wurden im vergangenen Herbst repräsentativ Bürger der G7-Staaten, der ursprünglichen BRICS-Staaten ohne Russland (Brasilien, Indien, China und Südafrika) sowie der Ukraine befragt, wie n-tv berichtet. Demnach hat die Wahrnehmung, dass Russland ein Risikofaktor ist, in fast allen Ländern abgenommen. Lediglich in Großbritannien und Japan wird Russland weiterhin als größtes Sicherheitsrisiko wahrgenommen. Im Vorjahr war dies noch in fünf G7-Staaten der Fall.
Wie n-tv weiter berichtet, nannten die Deutschen in der Vorjahresumfrage Russland noch als Bedrohung Nummer eins, nun ist diese Sorge auf Platz sieben (67 Indexpunkte) abgerutscht. Deutlich gestiegen ist hingegen die Einschätzung, dass Migration als Folge von Krieg oder Klimawandel (80 Indexpunkte) und Islamismus (74 Indexpunkte) die größten Risiken darstellen. An dritter Stelle stehen Cyberattacken auf das eigene Land (70 Indexpunkte), gefolgt von der Sorge vor international organisierter Kriminalität (69 Indexpunkte), wachsender Ungleichheit (68 Indexpunkte) und Umweltzerstörung (ebenfalls 68 Indexpunkte). Wie in Deutschland ist auch in Frankreich die Sorge vor Massenmigration und Islamismus groß. In Ländern wie Kanada, Italien und Brasilien sind es eher extreme Wetterereignisse und Waldbrände, die den Befragten Sorgen bereiten. Anders in China und den USA: Dort fürchten sich die Bürger laut Bericht am meisten vor Cyberangriffen.