Wegen Nennung des Vornamens: Kamala Harris gegenüber Trump angeblich benachteiligt
Der Deutschlandfunk thematisiert die unterschiedliche Nennung der beiden Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump in der öffentlichen Debatte und sieht darin einen Nachteil für Harris.
Anfang November finden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Die beiden Kandidaten, Donald Trump und Kamala Harris, erhalten dementsprechend viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, in den Medien und in den sozialen Medien. Häufig liest man dort in Bezug auf die Debatten bei der Nennung der Namen der Kandidaten „Kamala Harris gegen Trump“. Genau das hat nun den Deutschlandfunk dazu veranlasst, einen eigenen Beitrag zu produzieren, in dem sich die Sprecherin darüber beklagt, dass bei Harris meist Vor- und Nachname genannt werden, bei Trump aber meist nur der Nachname. Das sei unfair und schade Harris.
Großer Einfluss auf die Wahrnehmung
Demnach habe es einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung, ob jemand mit Vor- und Nachnamen oder nur mit dem Nachnamen genannt wird. „Denn die Nennung beim Nachnamen wirkt kompetenter“, so die Sprecherin. Einflussreiche Männer würden doppelt so häufig mit ihrem Nachnamen genannt wie Frauen im gleichen Berufsfeld, heißt es in dem Video weiter. Donald Trump, der eben oft nur Trump genannt werde, erfahre dadurch einen „Bedeutungsgewinn“. Er werde als „berühmter“ und „wichtiger“ wahrgenommen. Einflussreiche Frauen hätten dadurch Nachteile.
Der Beitrag, der unter anderem auf Instagram geteilt wurde, löste zahlreiche Reaktionen aus und wurde über 400 Mal kommentiert. In den Kommentaren sind die Nutzer geteilter Meinung. Einige verweisen auf bekannte männliche Persönlichkeiten wie Elon Musk oder auch Helmut Schmidt, die ebenfalls eher mit Vor- und Nachnamen erwähnt werden. Einer erklärt, dass er es eigentlich genau andersherum empfindet als die Sprecherin. „Kamala Harris sage ich mit Wertschätzung, den Namen 'Trump' eher wie ein Schimpfwort, das man aus dem Mund 'spuckt'“. In den Kommentaren erklärt eine Nutzerin aber auch, warum Harris' Vorname so prominent verwendet wird. „Kamala Harris nutzt ihren Vornamen ganz gezielt als Personal Branding“. Das mache Sinn, weil ihr Name – ähnlich wie bei Beyoncé oder Rihanna – so einzigartig sei. Harris hingegen sei „austauschbarer“. Der Deutschlandfunk bedankte sich daraufhin für diese „wertvolle Ergänzung“.