Bei Klimademo: Mutmaßliche Linksextreme bedrohen jungen Journalisten

Am Rande der Klimademo in Salzburg soll es zu unschönen Szenen gekommen sein, darunter Drohungen gegen einen Journalisten.
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Bei Klimademo: Mutmaßliche Linksextreme bedrohen jungen Journalisten

Symbolbild (Klimademo ‚Fridays for Future‘, Januar 2019 in Berlin): Frida Eddy Prober and C.Suthorn via Wikimedia Commons [CC BY-SA 4.0] (Bild zugeschnitten)

Am Rande der Klimademo in Salzburg soll es zu unschönen Szenen gekommen sein, darunter Drohungen gegen einen Journalisten.

Salzburg. – Mehrere tausend Menschen – laut Veranstalter 5.000, laut Polizei 2.000 – nahmen am Freitag an der allwöchentlichen Klimademonstration im Herzen der Mozartstadt teil, welche diesmal mit dem Abschluss der „Earth Strike“-Woche zusammenfiel. Unter ihnen befindet sich auch der 16-jährige Nachwuchs-Journalist Roman Möseneder, der in jüngerer Vergangenheit ein zusehends patriotisches Profil pflegt – als er plötzlich zum Ziel einer Attacke wird.

„Du verlässt jetzt die Demo, oida, verpiss dich!“

Es ist kurz nach 17 Uhr als Möseneder twittert, dass sich sieben Vermummte um ihn herum formiert hätten. Die Personen, welche er dem Dunstkreis des „KPÖ-Blocks“ zuordnet, hätte ihn „umboxen“ wollen. Nachdem sie ihn erkannt hatten und mit einem Finger auf ihn deuteten, hätten sie ihn jedenfalls „durch die halbe Demo“ gejagt.

Kurz später untermauerte Möseneder diese Darstellung mit einem verwackelten Video. Am Anfang der Sequenz ist eine Aufforderung zu hören, dass er die Demonstration verlassen solle. Und dies nicht gerade mit der feinen Klinge: „Du verlässt jetzt die Klimademo, oida, verpiss‘ dich!“

Patrioten auf Klimademo unerwünscht?

Im Vorfeld hatten die Organisatoren der Salzburger Demo in einem Instagram-Beitrag jedenfalls davon gesprochen, dass es sich um eine unabhängige und überparteiliche Kundgebung handle – „alle sind willkommen“. Eine schriftliche Anfrage der Tagesstimme an das Presseteam der FFF Salzburg bleibt zur Stunde allerdings unbeantwortet. Nicht zuletzt daher ist auch die Bestätigung, ob die Verantwortlichen den Vorfall überhaupt mitbekamen, von deren Seite noch ausständig.

Möseneder jedenfalls nahm sich die offene Einladung zu herzen und bat seine Follower um angeregte und idealerweise provokante Sprüche. Am Ende entschied er sich für ein Schild mit einer Aufschrift, welche Umweltschutz auch als patriotisches Anliegen deklariert („Umweltschutz ist Heimatschutz“). Der Nachwuchsjournalist selbst ließ die Geschehnisse am Samstag auf Facebook noch einmal Revue passieren:

Salzburg: Vermummte umzingelten Nachwuchsjournalisten

Möseneder erklärte gegenüber der Tagesstimme zudem, dass ihn sogar kurz vor dem Angriff ein durch seine grüne Armbinde erkenntlicher Ordner mit den Worten „Nazis raus!“ angebrüllt hätte. Die Angreifer – „sechs oder sieben Leute“ – hätten sich bald darauf hinter einem Auto versteckt und ihn dann versucht zu umzingeln. Ohne Erfolg: er schlüpfte durch eine Lücke und entkam.

Ein Klassenkamerad hätte ihm später gesagt, dass sämtliche Personen aus diesem Kreis die Vefolgung seiner aufgeommen hätten. Auf eine polizeiliche Anzeige hätte er verzichtet, da ein tatsächlicher körperlicher Übergriff dank seiner Flucht nicht stattgefunden hätte. Außerdem glaubt er, dass eine solche „wie bei so vielen anderen“, vergleichbaren Fällen „ins Leere“ laufen würde.

Möseneder: Veranstalter müssen sich abgrenzen

Über den Ablauf der Demonstration zeigte er sich verwundert. Zwar schätze er das Engagement junger Personen trotz inhaltlicher Differenzen zuf Fridays for Future-Bewegung „enorm“ und finde es „super, dass Jugendliche für ihre Ideale einstehen“. Gleichzeit sei es „erschreckend, dass Linksextreme die Bewegung für sich vereinnahmen“.

Die Veranstalter würden dagegen zu wenig unternehmen: „Wenn sehr junge Personen im Alter von 9 bis 12 Jahren gegen Banken, Konzerne, den Staat und Kapitalismus schreien, habe ich enormes Bedenken“. Eine „deutliche, ernstgemeinte Abgrenzung von Linksextremen“ und ein „deutliches Bekenntnis zur Parteilosigkeit“ wären „unbedingt notwendig“.

Trotz aller Jugend: Aufstrebendes Journalismustalent

Das journalistische Nachwuchstalent hat trotz seiner Jugend bereits eine beachtliche Karriere hinter sich. Bereits mit 15 Jahren konnte er auf Artikel für die Zeit-Jugendschiene „ze.tt“ und einen Demonstrationsbericht für Vice verweisen. Zuletzt berichtete er dann mehrfach für die patriotischen Medien Wochenblick und Info-Direkt. Für letzteres Magazin war er auch vor drei Wochen in Wien beim Fackelzug von „Gedenken 1683“ vor Ort.

Für überregionales Aufsehen sorgte kurz darauf sein jüngster Auftritt in einer ServusTV-Diskussion, als er dem Polit-Urgestein Peter Pilz (JETZT) zur Extremismusdebatte souverän die Stirn bot. Der junge Mann – er ist auch RFJ-Mitglied – genießt bei seinen Tätigkeiten die Rückendeckung von FPÖ-Landesparteichefin Marlene Svazek. Diese beklagte neben dem Angriff auf Möseneder auch die Beschädigung von blauen Wahlplakaten bei der Demo:

Regelmäßige Drohungen gegen jungen Journalisten

Dass sich Möseneder mittlerweile regelmäßig für die patriotische Publizistik verdingt, nimmt ihm der linke Rand zunehmend übel. Bereits im Vorjahr, als er die Proteste gegen den EU-Gipfel in Salzburg journalistische begleitete, wurde er zur Zielscheibe. Damals warfen Unbekannte einen Feuerwerkskörper nach dem jungen Mann – Die Tagesstimme berichtete.

Immer wieder gibt es gerade auf Twitter zumeist anonyme Drohungen gegen den 16-Jährigen. So auch am Freitag, als ihm ein bislang unbekannter Nutzer prophezeite, er könne sich „nicht [s]ein ganzes Faschistenleben verstecken“. Inwiefern er in Möseneders Tätigkeiten einen Faschismus erkennt, blieb der Kommentator hingegen schuldig.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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