Blauhaarige Klimakleber-Pfarrerin: Gott will Klimagerechtigkeit

Derzeit laufen in Deutschland und Österreich mehrere Prozesse gegen Klimakleber, die vor allem im letzten Jahr immer wieder wichtige Verkehrswege in Großstädten blockiert haben. In einer Videobotschaft erläuterte eine Pfarrerin, die sich bei der „Letzten Generation“ engagiert, vor der Gerichtsverhandlung die Hintergründe ihres Klimaextremismus.

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Blauhaarige Klimakleber-Pfarrerin: Gott will Klimagerechtigkeit

Anna Böck muss sich wegen Teilnahme an einer Blockadeaktion vor Gericht verantworten.

© Screenshot: Letzte Generation

Bochum. – Der Klimaextremismus beschäftigt nicht nur die Autofahrer in den Großstädten, sondern auch Richter und Staatsanwälte. Allein in Berlin sollen beispielsweise über 2.000 Verfahren wegen der Klimakleber anhängig sein, die meist in den frühen Morgenstunden blitzschnell wichtige Verkehrsadern blockierten, indem sie sich auf die Fahrbahn setzten und festklebten, sodass die Einsatzkräfte die Blockierer oft erst nach Stunden in mühsamer Arbeit vom Asphalt entfernen konnten. Amtsgerichte haben in den letzten Wochen regelmäßig Urteile zu den Aktionen der Klimakleber gefällt, meist wegen Nötigung. Die Strafen sind dementsprechend eher gering, wenn es nicht zu einem Freispruch kommt.

Ist Gott Klimaschützer?

Derzeit läuft vor dem Amtsgericht Bochum ein Prozess gegen die Klimakleber. In einer Videobotschaft der klimaextremistischen Organisation „Letzte Generation“ wendet sich die blauhaarige Pastorin Anna Böck an die Zuschauer und Unterstützer der Klimakleber. Sie soll drei Minuten lang den Verkehr blockiert haben, wofür sie sich nun vor Gericht verantworten muss. Sie stehe aber zu ihrer Tat: „Ich bin überzeugt, dass die Verantwortlichen dafür (für den Klimawandel, Anm. d. Red.) nicht vor Gericht gestellt werden“, so die Pfarrerin. „Ich glaube an Gott“ und „ich glaube, dass Gott Gerechtigkeit will“, so Böck weiter. Der Grund für ihren „Aktivismus“ sei dann einfach: Der Klimawandel würde mehr Ungerechtigkeit schaffen, also müsse man aktiv dagegen vorgehen. Oder anders formuliert: Gott will Klimagerechtigkeit. „Deshalb stehe ich heute vor Gericht, um ein Zeichen zu setzen, damit wir gemeinsam Gottes Schöpfung erhalten“, schließt die Pfarrerin ihre Botschaft.

Auch der Mainzer Theologieprofessor Ruben Zimmermann wendet sich in einer Videobotschaft auf dem X-Profil der „Letzten Generation“ an die Zuschauer und rechtfertigt Klimaextremismus mit dem Kampf gegen Unrecht. Schon „seit biblischer Zeit“ hätten „Prophet*innen“ mit symbolischen Handlungen gegen „Unrecht protestiert“, so Rubenmann. Die mangelnde Klimapolitik ist für den Professor Grund genug, dagegen vorzugehen. Klimaschutz sei demnach nicht nur religiös und ethisch, sondern auch durch das Grundgesetz gerechtfertigt – denn die freie Religionsausübung sei verfassungsrechtlich garantiert. Religiöser Klimaschutz sei demnach auch Religionsausübung.

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