Caritas entschuldigt sich für Kind mit Kopftuch

Der Verlag „Unsere Kinder“ der österreichischen Caritas bildet auf seinem neuen Fachjournal ein kleines Mädchen mit Kopftuch ab. Dies sorgte auch für Diskussionen auf Twitter. Am Samstag entschuldigte sich die Redaktion für das Bild. Sie würde es heute nicht mehr wählen.
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Caritas entschuldigt sich für Kind mit Kopftuch

Symbolbild Kopftuch (CC0)

Der Verlag „Unsere Kinder“ der österreichischen Caritas bildet auf seinem neuen Fachjournal ein kleines Mädchen mit Kopftuch ab. Dies sorgte auch für Diskussionen auf Twitter. Am Samstag entschuldigte sich die Redaktion für das Bild. Sie würde es heute nicht mehr wählen.

„Unsere Kinder“ nennt sich Österreichs Fachverlag für Bildung und Betreuung in der frühen Kindheit. Medieninhaber und Verleger ist die Caritas für Kinder und Jugendliche. Der Fachverlag stehe daher im Einklang mit dem Leitbild der Caritas und vertrete somit das christliche Menschenbild.

Kind mit Kopftuch bereits Normalität?

Die aktuelle Ausgabe des Fachjournals setzt sich inhaltlich unter anderem mit den Themen „Umgang mit Religionen und Weltanschauungen“ und „Gutes Miteinander in der Vielfalt kultureller und religiöser Prägungen“ auseinander. Auf dem Titelbild lächelt im Vordergrund ein kleines Mädchen mit Kopftuch, schräg dahinter ein blondes Mädchen.

Der ehemalige BZÖ-Sprecher Heimo Lepuschitz fragte deshalb auf Twitter, ob kleine Mädchen mit Kopftuch für die Caritas bereits die „darzustellende Normalität“ seien. Den Tweet schloss er mit dem Hashtag #unterwerfung.

Caritas: „Bild sollte friedliches Zusammenleben symbolisieren“

Die Caritas Österreich reagierte umgehend und erklärte: „Das Bild sollte das friedliche Zusammenleben symbolisieren.“ Wenn es anders interpretiert werde, tue es der Redaktion sehr leid. Sie würden das Bild heute so nicht mehr wählen.

Lepuschitz bedankte sich daraufhin für die „selbstkritische Antwort“ der Caritas. Fehler könnten jedem passieren. Die Intention sei die richtige gewesen.

Auch Caritas-Geschäftsführer Klaus Schwertner reagierte auf die Kritik. Er habe die Zeitschrift bis heute nicht gekannt und verwies darauf, dass die Redaktion sich inhaltlich nicht mit der Caritas abspreche.

Diskussion um Kopftuch bei Kindern

Eigentlich sieht der Islam das Tragen des Kopftuchs für Mädchen erst mit dem Beginn ihrer ersten Periode, also etwa zwischen elf und 13 Jahren, vor. Dennoch tragen immer jüngere muslimische Mädchen eine solche Kopfbedeckung.

„Beim Kopftuch ist es ganz klar, dass es vorgesehen ist, also ein Thema werden kann, für die religiös mündige Frau. Es sollte also in der Volksschule und vor allem im Kindergarten überhaupt kein Thema sein. Hier wird tatsächlich von der Elternseite etwas forciert, was in dieser Phase noch nicht vorgesehen ist“, sagte Carla Amina Baghajati, Frauenbeauftragte bei der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), im vergangenen Jahr gegenüber dem ORF.

Und auch die türkisch-stämmige Islam-Expertin und Frauenrechtlerin Necla Kelek übt immer wieder Kritik an dieser Entwicklung:

„Wenn eine Sechsjährige schon mit Kopftuch zur Schule geht, ist sie aus der Öffentlichkeit ausgeschlossen“, meint Kelek laut Bericht der deutschen Welt.

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