Darmstadt: War der Unfall ein islamistischer Anschlag? Ermittlungen laufen
Ein 24-Jähriger rast mit seinem BMW durch Darmstadt und verletzt einen anderen Autofahrer schwer. Die Ermittler prüfen ein mögliches terroristisches Motiv.
Darmstadt. – In Darmstadt ist es am Montag, 2. September, zu einem schweren Unfall gekommen, als ein 24-Jähriger mit seinem silberfarbenen BMW rücksichtslos durch die Stadt raste und dabei mehrere rote Ampeln ignorierte. Der Vorfall ereignete sich auf der Frankfurter Landstraße im Stadtteil Arheilgen, wo der BMW schließlich mit einem Skoda kollidierte. Der 29-jährige Fahrer des Skodas wurde bei dem Zusammenstoß schwer verletzt und musste von der Feuerwehr aus seinem Fahrzeug befreit werden.
Zeugen berichteten, der BMW sei mit hoher Geschwindigkeit und ohne Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer unterwegs gewesen. Einige Passanten konnten sich gerade noch in Sicherheit bringen, bevor der BMW auf den Gehweg prallte. Das Hessische Landeskriminalamt (LKA) hat die Ermittlungen übernommen und schließt ein vorsätzliches Handeln des Fahrers nicht aus. Der 24-Jährige sitzt derzeit in Untersuchungshaft.
Zeugen und Tatmotiv gesucht
Die Ermittlungen zum genauen Motiv des Fahrers dauern an. Der Staatsanwaltschaft Darmstadt und dem LKA liegen bereits erste Hinweise auf eine mögliche psychische Erkrankung des Beschuldigten vor. Es wird aber weiterhin in allen Richtungen ermittelt. Der Mann soll bei seiner Festnahme gesagt haben, er habe „im Auftrag des Allmächtigen“ gehandelt, weshalb die Ermittler auch ein politisches oder religiöses Motiv in Betracht ziehen. Konkrete Anhaltspunkte dafür gibt es bislang jedoch nicht.
Bei der Durchsuchung der Wohnung des 24-Jährigen wurden mehrere Beweismittel, darunter Mobiltelefone, Speichermedien und Unterlagen, sichergestellt. Diese werden derzeit ausgewertet. Außerdem steht noch das Ergebnis einer Blutuntersuchung aus, nachdem ein vor Ort durchgeführter Atemalkoholtest keine Hinweise auf eine Alkoholbeeinflussung ergeben hatte.
Hinweis auf Terror?
Während die Ermittlungen weiter laufen, berichtete die Zeitung Welt am Dienstag, Sicherheitskreise prüften einen möglichen Terrorverdacht. Demnach soll der Fahrer bei seiner Festnahme gesagt haben, er habe im Auftrag Allahs gehandelt. Das Bundeskriminalamt sei bereits informiert, bestätigte Hinweise auf ein terroristisches Motiv gebe es aber noch nicht.
Noch während die offiziellen Ermittlungen liefen, äußerte sich der identitäre Aktivist Martin Sellner zu dem Vorfall und spricht öffentlich über einen „islamischen Anschlag“. In einem Post warf er „den Eliten“ vor, den radikalen Islam nach Europa importiert zu haben und forderte eine „De-Islamisierung“ durch „Remigration“. Sellner behauptete weiter, dass solche Anschläge unkontrollierbar und unvorhersehbar seien und forderte drastische Maßnahmen gegen die angebliche Bedrohung durch den Islam.
Die Hintergründe der Tat sind daher weiterhin unklar, die Ermittlungen werden mit Hochdruck fortgesetzt.