Drag Queen „Candy Licious“ soll Wiener Taxifahrer Toleranz lehren
In Taxischulen werden üblicherweise Themen wie Ortskunde, Tarif und Betriebsordnung vermittelt. Bei einem Wiener Taxiunternehmen kommen nun neue Schwerpunkte hinzu.
Wien. – Die Drag Queen „Candy Licious“ ist eine Kooperation mit dem Taxivermittler 40100 eingegangen und unterrichtet ab sofort angehende Taxifahrer zum Thema Diversität. „Alle Menschen haben Wertschätzung verdient, ganz gleich wer sie sind oder was sie sein möchten“, erklärt „Candy Licious“ ihre Motivation für die Kooperation.
Neue Schwerpunkte im Unterricht
In Taxischulen werden üblicherweise Themen wie Ortskunde, Tarif, Betriebsordnung, Straßenverkehrsordnung, Straßenverkehrsgesetz und Arbeitsrecht vermittelt. „Themen wie Kommunikation, Deeskalationsstrategien und Diversität hingegen wurden bisher vernachlässigt“, so Eveline Hruza, Generalsekretärin von Taxi 40100. „Bei uns sind Taxilenkerinnen und -lenker aus über 20 Nationen tätig“. Die neuen Themen werden nun in die Schulungsunterlagen aufgenommen, wobei „Candy Licious“ einen Beitrag zur Diversität leistet.
Ab Spätherbst werden die Schwerpunkte Kommunikation, Deeskalation und Diversität in den Unterricht der Taxischule von Taxi 40100 integriert.
Drag Queen bekannt durch Kinderlesungen
Bekannt wurde „Candy Licious“ in diesem Jahr durch ihre Teilnahme an einer „Drag Queen Story Hour“ in Wien. Auch in Graz war die Drag Queen auf Einladung der Grünen zu Gast, um Kindern vorzulesen. Im Vorfeld beider Veranstaltungen regte sich Widerstand. So protestierte in Wien ein breites Bündnis gegen die Kinderlesung. Die FPÖ zeigte sich im Vorfeld der Grazer Lesung besorgt und erklärte, dass diese Fragen zum Schutz von Kleinkindern vor sexuellen Inhalten aufwerfe. „Wer solche Lesestunden veranstaltet, stellt bewusst den gesellschaftlichen Konsens infrage, dass Kleinkinder vor sexuellen Inhalten geschützt werden sollten. Der explizit sexuelle Charakter der Kunstfigur Gloria Hole ist offensichtlich, sowohl durch ihren Namen als auch durch ihre Instagram-Seite“, kritisierte damals FPÖ-Stadtparteiobmann Axel Kasegger.