„Frauen gehören in die Küche“: Burger King-Tweet sorgt für Aufregung

Mit einem skurrilen Tweet sorgte die Fast Food-Kette „Burger King“ für gemischte Reaktionen in sozialen Medien. Denn just zum – ursprünglich von linken Feministinnen eingeführten aber inzwischen breit begangenen – Weltfrauentag am 8. März wollte der britische Konzernteil Frauen in die Küche schicken.
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„Frauen gehören in die Küche“: Burger King-Tweet sorgt für Aufregung

Hintergrund: Ildar Sagdejev via Wikimedia Commons [US Freedom of Panorama] / Screenshot: Twitter / Komposition: Tagesstimme

Mit einem skurrilen Tweet sorgte die Fast Food-Kette „Burger King“ für gemischte Reaktionen in sozialen Medien. Denn just zum – ursprünglich von linken Feministinnen eingeführten aber inzwischen breit begangenen – Weltfrauentag am 8. März wollte der britische Konzernteil Frauen in die Küche schicken.

London. – Damit wollte das Unternehmen aber nicht etwa traditionelle Rollenbilder vertiefen – ganz im Gegenteil. Stattdessen gehe es darum, darauf hinzuweisen, dass Frauen in der eigenen Branche weit unterrepräsentiert seien. Dem wolle man mit einem Stipendienprogramm für Frauen beikommen – in diesem Fall wohl auf die Führungskräfte-Ausbildung abzielend.

Traumberuf Burgerbraterin?

Wörtlich schrieb Burger King: „Frauen gehören in die Küche … wenn sie das wollen, natürlich. Aber nur 20 Prozent der Köche sind Frauen. Wir befinden uns auf einer Mission, um die Geschlechterverteilung im Restaurantgewerbe zu ändern. Dazu wollen wir unsere weiblichen Angestellten mit der Perspektive bestärken, eine kulinarische Laufbahn zu beschreiten.“ Freilich: Die durchschnittlichen Billiglöhne in der Systemgastronomie sind nicht gerade das, was viele Bürger als sozialen Aufstieg begreifen…

Halb Twitter spricht über den Tweet

Danach gab es kein Halten mehr: Der Artikel generierte eine rege Debatte. In den ersten sieben Stunden gefiel die Aussage – oder der Scherz – mehr als 350.000 Nutzern, über 200.000 retweeteten ihn entweder direkt oder mit einer positiven oder negativen Bezugnahme und über 30.000 Kommentare gingen direkt unter dem Tweet ein. Dabei kamen alle Formen von Meinungen vor.

So befand etwa ein in der Medienanalyse tätiger Buchautor, dass der Umstand, dass Frauen das Kochen verlernten, ein Grund für den „Niedergang der westlichen Kultur“ sei.

Ein Nutzerin verstand zwar die Absicht, appellierte aber an die Firma, „all den Frauen zuzuhören, die der Ansicht sind, ein sexistischer Kommentar als Aufhänger geht gar nicht“. Dies sei der erste Tweet, den sie am Weltfrauentag gesehen habe.

Auch die Konkurrenz mischt sich ein

Bei der Gaming-Abteilung des Konkurrenten Kentucky Fried Chicken – dieser entwickelte bekanntlich tatsächlich gerade eine Videospielkonsole – eine empfahl man dem Mitbewerber mithilfe eines Memes, den Tweet wieder zu löschen.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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