„Free Gigi“: Ungarn-Fans singen beim Marsch zum Stadion „L'Amour Toujours“

Seit einigen Tagen findet in Deutschland die Fußball-Europameisterschaft statt. Gestern spielte die Gastgebernation gegen Ungarn. Zuvor sorgten die ungarischen Fans auf ihrem Marsch zum Stadion für Aufsehen.

/
/
1 Minute Lesezeit
„Free Gigi“: Ungarn-Fans singen beim Marsch zum Stadion „L'Amour Toujours“

Im Video sind zahlreiche Ungarn-Fans zu sehen, einer von ihnen hält ein „Free Gigi“-Schild hoch.

© Screenshot X

Stuttgart. – Am gestrigen Mittwoch fand in Stuttgart das Fußballspiel zwischen Deutschland und Ungarn statt, das mit 2:0 für Deutschland endete. Zuvor hatten sich Fans beider Nationen in der Stadt versammelt, um zum Stadion zu marschieren. Dabei kam es unter den ungarischen Fans zu Szenen, die bei vielen Beobachtern auf Kritik und Unverständnis gestoßen sein dürften. Ein Video des Fanmarsches, das unter anderem auf X kursiert, zeigt die ungarischen Fans, wie sie geschlossen durch die Straßen ziehen und dabei die Melodie des Liedes „L'Amour Toujours“ von Gigi D'Agostino singen.

Zahlreiche Reaktionen in den Sozialen Medien

In dem Video ist auch zu sehen, wie ein Teilnehmer des Fanmarsches ein Schild mit der Aufschrift „Free Gigi“ in die Höhe hält. Zuletzt war das Lied bei vielen Veranstaltungen in Deutschland verboten worden, weil es durch ein Video in Verruf geraten war, auf dem mehrere junge Partygäste auf Sylt „Deutschland den Deutschen“ und „Ausländer raus“ skandierten (FREILICH berichtete).

Das Video, das den Marsch der ungarischen Fans durch Stuttgart zeigt, wurde auf X unter anderem von Reimond Hoffmann (AfD) geteilt. In den Kommentaren finden sich überwiegend positive Reaktionen auf die Gesänge der Ungarn. „Bin sowieso für Ungarn. Du brauchst mich nicht zu überzeugen“, schreibt dort ein Nutzer. „Das Lied wird zunehmend zu einem Zeichen des Widerstands gegen ein linkstotalitäres Regime“, erklärt der Theologe und Blogger David Berger. Auch ein Ungar äußert sich in den Kommentaren zu Wort: „Ich bin Ungar. Das ist der allgemeine Geist hier“, erklärt er. Sein Vater habe ihm als Kind von der Kraft der Sprechchöre „Wir sind das Volk!“ bei den Demonstrationen in Leipzig erzählt. „Liebe deutsche Freunde. Habt Vertrauen in euch selbst und fürchtet euch vor niemandem. Ihr seid das Volk.“