Gesinnungsprüfung beim Sport? Schwere Vorwürfe gegen Fitnesskette Fit/One
Mehreren Mitgliedern der Fitnesskette Fit/One soll ohne Vorwarnung die Mitgliedskarte gesperrt worden sein. Der Grund: Sie sollen sich in „rechtsgerichteten Kreisen“ bewegen.
In Deutschland werden derzeit Vorwürfe gegen die aus Bayern stammende Fitnesskette Fit/One laut, wonach Mitgliedern gekündigt wird, weil sie sich nach Ansicht des Unternehmens in „rechtsgerichteten“ Kreisen bewegen. Dies berichtete das Bürgernetzwerk Ein Prozent vor wenigen Tagen in seinem Blog. Demnach habe sich einer der betroffenen Kunde von Fit/One an das Netzwerk gewandt und sein Problem geschildert.
Mitgliedskarte kommentarlos gesperrt
Laut Ein Prozent wollte der Kunde vor einigen Wochen wie gewohnt zum Training in sein Fit/One-Studio gehen, doch seine Mitgliedskarte funktionierte nicht, da sie offenbar kommentarlos gesperrt worden war. Auf Nachfrage beim Mitarbeiter vor Ort erhielt er dann die indirekte Bestätigung, dass er Hausverbot habe. Weitere Informationen sollten über die Kontaktmöglichkeiten auf der Internetseite des Betreibers eingeholt werden. Später erfuhr Ein Prozent von weiteren solchen Fällen.
In einem Schreiben der Kette werde das Hausverbot mit „Fehlverhalten in den Räumlichkeiten" und „vertragswidrigem Verhalten („Unruhestiftung im Studio“)“ begründet, berichtet Ein Prozent. Besonders brisant sei, dass die Kunden trotz des Hausverbots ihre Mitgliedsbeiträge bis zur nächstmöglichen Kündigung als „Schadenersatz" zahlen sollten, heißt es in dem Bericht weiter. Erst auf Nachfrage habe das Unternehmen das Hausverbot damit erklärt, dass sich die Betroffenen in „rechtsgerichteten Kreisen“ bewegen würden und dieser Umstand bei anderen Mitgliedern zu einem „starken Unwohlsein“ führen würde. Unter Androhung einer Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs seien die Fit/One-Mitglieder dann weggeschickt worden.
Zahlreiche Kritik in Onlineforen
Im Bericht von Ein Prozent wird auch auf einen Reddit-Beitrag verwiesen, in dem das Vorgehen von Fit/One kritisiert wird. Dort schrieb ein Nutzer vor einem Jahr, dass eine indische Kollegin einmal an einem Probetraining teilgenommen habe, ihr ein Dokument vorgelegt worden sei, das sie unterschrieben habe und das sich später als Vertrag herausgestellt habe, obwohl vorher klar zum Ausdruck gebracht worden sei, dass nur ein Probetraining gewünscht wurde. Nachdem sie über ein Jahr nichts mehr von dem Fitnessstudio gehört hatte, erhielt sie eine Inkassoforderung über 500 Euro. Unter dem Beitrag äußern zahlreiche andere Nutzer ähnliche Kritik an der Fitnesskette. FREILICH hat bei Fit/One angefragt, ob die Vorwürfe zutreffen, eine Antwort steht noch aus.